Das herausragende und berührende "Mensch Keun" sei ein Buch, "das viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat, denn es zeugt von einer literarisch äusserst schöpferischen Kraft. Es ist eine spannende, tiefsinnige und feinfühlige Erzählung, ein Appell auf das Recht in Würde alt werden zu dürfen", schreibt der BSV. Weibel bewerte seine Figuren nicht, aber er lasse dort entschieden Kritik anklingen, wo sie angebracht ist. "'Mensch Keun" ist in mehrfacher Hinsicht ein wertvolles Buch", so Juryvorsitzender Thomas Kowa. ‘Äußerlich besticht es durch sein holzschnittartiges Cover, innerlich durch seine herausragende literarische Qualität, durch Authentizität und eine präzise Sprache."
Peter Weibel, geboren 1947, lebt und arbeitet als Arzt und Autor in Bern.
Die Preisverleihung fand am 12. September in Bern statt, moderiert von Luzia Stettler, die Texte der Nominierten wurden vorgetragen von dem Schauspieler Saladin Dellers. Neben "Mensch Keun" waren nominiert "Aaregeflüster" (Knapp Verlag) von Désirée Scheidegger, "Hert am Sound" (Der Gesunde Menschenversand) von Pedro Lenz, "Langsam pressiere" (Zytglogge-Verlag) von Walter Däpp und "Nur schnell das Glück streicheln" (Edition 8) von Erwin Messmer.
Die Nominierten wurden von der Jury aus einer Vielzahl eingereichter Bücher ausgewählt, die 2017 erschienen sind und bei denen Werk oder Autor einen Bezug zum Kanton Bern haben. Eine Fortsetzung im Folgejahr ist geplant.
Der Preis würdigt den Berner Autor Kurt Marti (1921−2017), der die Schweizer Literatur und die moderne Schweizer-Mundartdichtung massgeblich mitgeprägt hat. Er war langjähriges Mitglied des BSV.