Interview mit Alexander Skipis über Meinungsfreiheit

„Wir müssen kämpfen“

24. Juli 2017
von Börsenblatt
"Du hast das Wort - Tu as la parole" - unter diesem Motto kamen auf Initiative des Börsenvereins auf dem mediacampus frankfurt vergangene Woche Jugendliche aus Deutschland und Frankreich für einen gemeinsamen Workshop zusammen. Über die Ziele hinter dem Camp gab Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis den Teilnehmern Auskunft.

Welche Idee steckt hinter dem Jugendcamp zur Meinungsfreiheit, das der Börsenverein angestoßen hat? Im Anschluss an ein "Kamingespräch" mit dem Journalisten Hayko Bagdat und Autorin Tanja Kinkel am 19. Juli stand Skipis den Jugendlichen selbst Rede und Antwort.

Warum haben Sie ein Jugendprojekt zur Meinungsfreiheit organisiert?

Die Meinungsfreiheit ist ein sehr wichtiges Recht, aber es ist nicht leicht zu bewahren. Wir müssen über die Meinungsfreiheit sprechen, um mehr Personen zu mobilisieren dieses Menschenrecht zu verteidigen. Wir wollen, dass alle Menschen auf der ganzen Welt ohne Angst ihre Meinung äußern können. Das ist ein Ziel des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, denn, wenn es keine Meinungsfreiheit gibt, gibt es auch keine Bücher.

Warum haben Sie ein Camp für deutsche und französische Teilnehmer  organisiert?

Dieses Jahr ist Frankreich Ehrengast auf der Buchmesse, also war es interessant, ein Projekt mit Frankreich zu machen. Außerdem gibt es die deutsch-französische Freundschaft und diese zwei Länder haben dieselben Werte und sind treibende Kräfte in der Europäische Union. Als Frankreich durch das Attentat gegen „Charlie Hebdo“ getroffen wurde, war dies auch ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Dieser Angriff in Frankreich markierte den Anfang der Verpflichtung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sich für die Meinungsfreiheit einzusetzen.

Ist es das erste Mal, dass Sie ein Jugendcamp wie dieses organisieren?

Ja. Wir werden weitere Jugendcamps veranstalten, aber dazu brauchen wir Sponsoren. Zukünftige Camps könnten vielleicht internationale Camps sein, mit Jugendlichen aus ganz Europa.

Was ist Ihre Definition von Meinungsfreiheit?

Die Meinungsfreiheit ist ein Recht aller Menschen. Es ist das Recht, unsere Meinung zu sagen. Es bedeutet gleichzeitig, andere Meinungen als die eigene zu akzeptieren und mit anderen debattieren zu können. Selbst wenn es hasserfüllte Worte gibt, müssen wir mit diesen Personen sprechen und nicht ihre Meinungsfreiheit begrenzen. Meinungsfreiheit und Debatten sind Grundlage für die Demokratie. Darum ist Meinungsfreiheit  ein Alptraum für Tyrannen! Um die Demokratie zu schützen, müssen wir gemeinsam für die Meinungsfreiheit kämpfen.

Dieser Artikel ist im Rahmen des Jugendcamps Du hast das Wort / Tu as la parole entstanden. Hier finden Sie alle Artikel der Teilnehmer: Du hast das Wort.

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