2017 wird Walt Whitmans Roman also erstmals bei Manesse in der deutschen Übersetzung von Renate Orth-Guttmann und Irma Wehrli zu entdecken sein – die faszinierende Lebensgeschichte eines Waisenjungen, der auf den Straßen New Yorks lernt, sich mit Fäusten, flinker Zunge und viel Köpfchen zu behaupten. Der Roman wird etwa 180 Seiten umfassen, das Nachwort stammt von dem Literaturkritiker Wieland Freund.
Die Nachricht des literarischen Sensationsfunds hatte vor wenigen Wochen weltweit für Furore gesorgt. Die Geschichte erschien 1852 als anonymer Fortsetzungsroman im "Sunday Dispatch". Der Whitman-Forscher Zachary Turpin konnte jetzt diesen Text zweifelsfrei als Schöpfung des großen US-Schriftstellers identifizieren. Er wies Übereinstimmungen mit dessen Notizbüchern nach, zudem enthält der Roman autobiographische Entsprechungen zu Whitmans Leben.
Am 30. Mai 2017 erscheint Whitmans Roman in der Übersetzung von Stefan Schöberlein im neugegründeten Verlag Das kulturelle Gedächtnis (in Kooperation mit der "Walt Whitman Quarterly Review").
dtv kündigt Jürgen Brôcans Übersetzung des Whitman-Romans unter dem etwas anders laufenden Titel "Leben und Abenteuer von Jack Engle" für das Frühjahr 2018 an. Brôcan war bereits für seine Übertragung von Whitmans lyrischem Epos "Grasblätter" (Hanser, 2009) ausgezeichnet worden.