Die wichtigsten Kriterien für die Aufnahme von neuen Wörtern in den Duden sind die Häufigkeit, der Zeitraum und die Breite des Auftretens sowie rechtschreibliche Schwierigkeiten: Die Aufnahmekandidaten müssen häufig und über einen längeren Zeitraum sowie in unterschiedlichen Textsorten nachweisbar sein. Wir untersuchen das mithilfe unseres Dudenkorpus – einer gewaltigen elektronischen Textsammlung mit über vier Milliarden laufenden Wortform, die übrigens auch jeden Tag wächst.
Die Vorschläge für Neuaufnahmen kommen in erster Linie aus dem Dudenkorpus, aus dem wir zunächst lange Listen extrahieren lassen, die dann durch die Redakteurinnen und Redakteure ausgewertet werden. Aber natürlich kommen sie auch aus unserem Alltagswissen und aus Hinweisen unserer Leserinnen und Leser.
Ich mag viele der neu aufgenommen Wörter, aber besonders liebe ich den Tüddelkram, das Wort klingt so schön. Und den Späti, weil er eine Berliner Institution ist. Sehr gefreut habe ich mich aber über Hygge und hyggelig – es kommt nicht allzu oft vor, dass wir Wörter aus dem Dänischen aufnehmen. Und ein bisschen mehr (dänische) Gelassenheit, die diese Wörter zum Ausdruck bringen, täte uns ja manchmal auch ganz gut.
Der Duden soll ein einbändiges Werk bleiben, das heißt wir können nicht immer nur Wörter aufnehmen, es müssen auch Wörter gestrichen werden. In der nächsten Auflage werden wir sicher wieder stärker streichen müssen, als wir es diesmal getan haben. Diesmal mussten wir das zum Glück nicht – der Duden ist 48 Seiten dicker als der letzte. Wir vermissen jedes Wort, von dem wir uns trennen müssen, ich z.B. den Pomadenhengst und den Buschklepper, die schon vor Jahren ihren Platz im gedruckten Duden aufgeben mussten. Online bleiben sie erhalten. Ich selbst war in den letzten Tagen übrigens sehr überrascht von dem großen Interesse der Medien an den gestrichenen Wörtern.
Der gedruckte Duden behauptet sich übrigens sehr stark neben Duden online – die Zahl von über 850.000 verkauften Exemplaren der Vorgängerauflage spricht für sich. Die Zahl der Vorbestellungen zur aktuellen Auflage übertraf die zur letzten Auflage von 2013 deutlich.
Erstens schreibt man's mit einem "d" (der "Google-Korpus" findet für die Schreibweise mit einem "d" doppelt so viele Einträge), denn es heißt "tüdeln" mit langem "ü" und nicht "tüddeln" mit kurzem.
Zweitens, und viel wichtiger: Warum gibt es "Tüddelkram", aber nicht das Verb, aus dem das Wort gebildet wurde? "Tüdelig" kennt der Duden (diesmal mit einem "d", warum auch immer), aber das Verb "tüdeln" oder meinetwegen "tüddeln" fehlt.
So, genug Zeit vertüdelt.
Der Duden führt online beide Schreibweisen für Tüd(d)elkram auf. Und mir persönlich war bisher nur die Aussprache und Schreibweise mit zwei 'd' die einzig bekannte.
Zur Redewendung, 'Ich glaub' es hackt!' folgendes Zitat:
'Eine etwas aufschlussreichere Fundstelle eröffnet das Wörterbuch der deutschen Umgangssprache von Heinz Küpper, das 1950 erschienen ist und als Standardwerk gilt:
Ich glaube, es hackt bei dir = du bist wohl nicht recht bei Verstand? Anspielung auf den »Vogel«, der im Kopf hackt
Man muss also differenzieren: Zwar kann man durchaus der Meinung sein, dass etwas hakt, also nicht so läuft, wie es laufen soll. Dies hat aber mit der Wendung »Ich glaube, es hackt!« im Sinne von »Ich glaube, hier tickt jemand nicht richtig!« absolut nichts zu tun.'
duden.de erlaubt beide Schreibweisen mit jeweils anderer Aussprache. Auch bei tüd(d)elig gibt es unterschiedliche Aussprache. Hier im Ruhrgebiet dominiert meiner Erfahrung nach eindeutig die mit kurzem ü. Inkonsequent alleine ist, dass duden.de (und vermutlich der gedruckte Duden) nicht tüddelig als Variante eingetragen hat.