Jan Orthey, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses berichtete, dass in den vergangenen Monaten viele Themen bearbeitet worden seien (siehe unten). Die neu eingeführten gemeinsamen Fachgruppensitzungen bezeichnete er als „großartige Bereicherung“. Man könnte dort offen kommunizieren, Dinge schneller voranbringen als zuvor. Zudem träfen sich die Vorstände der Fachgruppen unterjährig, um sich auszutauschen.
Orthey sagte, dass der neue SoA-Vorstand (bestehend aus Jan Orthey, Franziska Bickel sowie Anton Neugirg, der in Berlin einstimmig nachgewählt wurde), noch dazulernen wolle und noch nicht da sei, wo er hin möchte. „Alle Sortimenter sind eingeladen, offen auf uns zuzugehen, Ideen oder Themen an uns heranzutragen“, so Orthey.
Kyra Dreher und Maren Ongsiek vom Sortimenter-Ausschuss legten den Buchhändlern in Berlin dar, welche Themen in den letzten Monaten bearbeitet worden sind. Hier ein Auszug:
- Affiliate-Modelle, die zu hoher Rechtsunsicherheit führen und zahlreiche Nachfragen in der Rechtsabteilung des Börsenvereins mit sich bringen. Die Gefahr bestünde, dass Absatzförderungsmaßnahmen zur Erosion der Preisbindung führen könnten. Das Ziel bleibe eine gesetzgeberische Korrektur.
- Preisbindung / Monopolkommission: Durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Oktober 2016 (Arzneimittelurteil) würde die Preisbindung in Deutschland nun näher betrachtet. Der Börsenverein werde höchstwahrscheinlich ein Gutachten in Auftrag geben, um die Wichtigkeit der Preisbindung zu untermauern.
- Das EU-Parlament hat für die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf digitale Produkte gestimmt – nach jahrelanger Lobbyarbeit.
- Geo-Blocking: Die europäischen Verbände arbeiten daran, die Auswirkungen für den E-Book-Markt zu minimieren. Für die nächsten zwei Jahre sei eine Ausnahme für urheberrechtlich geschützte digitale Inhalte erreicht worden. Ziel sei es, eine weiterreichende Ausnahme zu schaffen. Derzeit werde an einer Petition gearbeitet.
- Bundes- und Landeslizenzen, Projekt Deal: Es gebe keinen transparenten Auswahlprozess, so dass Fachbuchhändler und kleinere Verlage außen vor seien. Das Kartellamt lehne eine Verfahrenseinleitung ab. Das Argument: Die Nachfragebündelung liege im Bagatellbereich, da unterhalb eines Marktanteils von 15 Prozent (weltweiter Nachfragemarkt entscheidend).
- Neue Umfrage zu Büchersendungen: Demnach ist mehr als die Hälfte der Teilnehmer mit dieser Versandart zufrieden. Höhere Preise für eine schnellere Lieferzeit würden nicht akzeptiert werden.
- Die Bücherwarenpacks für Mitgliedsbuchhandlungen seien im Sortiment nicht gut angenommen worden.
- Änderungen beim Deutschen Buchhandlungspreis.
- Lesetüte mit neuer Rekordbeteiligung.
- Steuerung von 20 Interessengruppen, sieben Jahrestagungen und ca. 60 IG-Treffen.
- Frequenz- und Absatzrückgang.
- Verkauf am Messesamstag auf der Buchmesse.
- Neuer Kalenderpreis, neuer Preis schönstes Regionalbuch.
- Kooperation mit der IT.
Franziska Bickel, Vorsitzende der IG Pro, blickte auf die Arbeit ihrer Gruppe zurück, die sich unter anderem mit folgenden Themen beschäftigt hat:
- Wo ist der EAN-Code bei einem Buch angebracht?
- Die Remissionsproblematik.
- Rationalisierung bei Kalenderremissionen im Besonderen.
- Nutzung von VLB Tix als Rationalisierungsinstrument erster Kategorie.
Zum Abschluss wurde noch kurz über die sinkende Kundenfrequenz in Städten diskutiert – ein Thema, das sich durch die Buchtage zieht und über das im Verlauf des zweitägigen Branchentreffens noch ausführlich diskutiert und berichtet wird.