Grundsätzlich bejahten die Autoren die Idee, in Einzelfällen Klassensätze zu verschenken, damit auch weniger bemittelte Schüler zum Lesen angeregt werden könnten, oder um beispielhaft die Anschaffung von Klassensätzen moderner Kinderliteratur anzuregen. "Doch in einem solchen Ausmaß 50.000 Bücher eines internationalen Bestsellers zum Anfüttern zu verschenken, um dann anschließend mit der gesamten Reihe die Schule endgültig als Absatzgebiet für sich zu erobern, betrachten wir nicht als Maßnahme der Leseförderung für sozial Schwache, sondern als aggressive Marketingmaßnahme, um andere Verlage und Autoren aus der Schullektüre zu verdrängen", kritisierten die Unterzeichner des Offenen Briefs.
Die Schriftsteller sehen die Gefahr, dass sich künftig Verlage einen "Hochrüstungswettbewerb in Verschenkaktionen" liefern: "Morgen 70.000 'Harry Potter' von Carlsen, übermorgen 100.000 'Gregs Tagebücher' von Lübbe? Alles zu Lasten und auf Kosten des stationären Buchhandels und der Autoren?" und wenden sich gegen ein um sich greifende Gratis-Mentalität: "An allen Ecken argumentieren wir Autoren gegen die Piraten-Mentalität, dass Bücher (zunächst nur digital) gratis sein sollten. Zudem haben wir seit langem mit massiven Angriffen auf das Urheberrecht zu kämpfen. Auch für die Buchpreisbindung setzen wir uns ein. Denn nur der VERKAUF von Büchern ist die Lebensgrundlage von uns Autoren (und vom stationären Buchhändler)." Mit der Verschenkaktion von 50.000 Büchern befördere Beltz "aber leider genau diesen Irrglauben, dass Literatur nichts kosten müsse, Verlage ohnehin die Millionen übrig und Autoren Tantiemen nicht nötig hätten und locker Bücher massenweise verschenken könnten."
Deutschlandweit erläuterten die Autoren, wie Bücher entstehen, welche Arbeit dahintersteckt, wovon Verlage, Buchhändler und Autoren leben, "und wie wichtig es deshalb ist, Bücher zu kaufen, selbst wenn es technisch die Möglichkeit gibt, sie (illegal) gratis herunterzuladen". Mit der Aktion arbeite Beltz diesen Bemühungen entgegen.