Walter Rüegg, am 4. April 1918 in Zürich geboren, war von 1965 bis zu seinem Rücktritt 1970 Rektor der Frankfurter Universität. Sein persönliches Archiv aus dieser ereignisreichen Zeit wird heute in Hamburg verwahrt (siehe hier), wo es für die geistes- und universitätsgeschichtliche Forschung genutzt werden kann. 1973 kehrte Rüegg aus Frankfurt in die Schweiz zurück und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung an der Universität Bern.
Unter Walter Rüeggs zahlreichen Publikationen ragt die 2010 abgeschlossene vierbändige "Geschichte der Universität in Europa" hervor (erschienen im Verlag C. H. Beck und in englischer Übersetzung bei der Cambridge University Press). In seinem Nachruf auf Walter Rüegg in der "Neuen Zürcher Zeitung" schreibt Stefan Rebenich als Würdigung dieses Werkes: "Es ist das bleibende Vermächtnis eines grossen Gelehrten, der die humanistische Bildung nicht als Privileg einer kleinen Elite, sondern als notwendige Grundlage einer demokratischen Gesellschaft verstand."