2014 habe dieses Volumen über die gesamte deutsche Medienindustrie hinweg 7,1 Mrd. Euro betragen; beziffert sind damit die Umsätze der Unternehmen, die übernommen worden sind – nicht die gezahlten Preise (die in der Regel ohnehin nicht bekannt werden).
Print sei dabei längst nicht abgeschrieben, berichtete der Geschäftsführer von Bartholomäus & Cie. 2014 sei in etwa zu gleichen Teilen in klassische und in digitale Formate investiert worden. Zum Vergleich acht Jahre zuvor: 2008 lagen die Deals mit Print etwa dreimal höher als die digitalen Zukäufe. Im Fachmedien-Sektor seien vergangenes Jahr die Print-Akquisitionen sogar wieder steigend (von 55 Prozent 2012 auf 65 Prozent 2014), die Digital-Deals hingegen entsprechend rückläufig. Für Buchverlage und Buchhandlungen gilt Bartholomäus zufolge: „Diese Unternehmen konsolidieren sich nach wie vor über das klassische Geschäft.“ Zwei Ausnahmen, die jeder kennt: Edel und Bastei Lübbe.
Allerdings seien Investitionen ins Print-Geschäft mittlerweile anders motiviert als früher: „Print-Geschäft wird heute überprüft im Hinblick auf sein digitales Transformationspotenzial“, erklärte Bartholomäus. De Gruyter mit seinen Zukäufen von Zeitschriften und deren anschließender Überführung in innovative Open-Access-Modelle sei in typisches Beispiel für diesen Trend.
Neu sei auch die Strategie des Wissenstransfers: Während in der Vergangenheit nach einem Zukauf das Interesse dahin gegangen sei, Know-how vom Käuferunternehmen hin zum erworbenen Unternehmen zu betreiben, habe sich die Richtung des Integrationsmanagements um 180 Grad gedreht: „Heute wird gezielt nach digitalem Know-how gesucht, das nach einem Kauf oder einer Beteiligung in das Kerngeschäft des Käufers einfließen soll.“