Die diesjährige Italo-Svevo-Preisträgerin Nina Jäckle wurde 1966 in Schwenningen am Neckar geboren, wuchs in Stuttgart auf und nahm nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zur Übersetzerin für französische Literatur in Paris und Neuchâtel auf. Mit 25 Jahren begann die heute in Berlin lebende Autorin zu schreiben und hat inzwischen eine Vielzahl an Erzählungen, Romanen und Hörspielen veröffentlicht. Zuletzt erschienen die Erzählung "Nai, oder was wie so ist" (2010, Klöpfer & Meyer) sowie die Romane "Sevilla" (2010, Berlin Verlag), "Zielinski" (2011, Klöpfer & Meyer) und "Der lange Atem" (2014, Klöpfer & Meyer).
Die Jury des Italo-Svevo-Preises besteht aus der Frankfurter Literaturkritikerin Insa Wilke, dem Rostocker Germanisten Holger Helbig, und dem Jurysprecher Wolfgang Hegewald, Schriftsteller und Hochschullehrer in Hamburg. In der Preisbegründung heißt es: "Nina Jäckle verfügt über ein großes Formenrepertoire. In ihrer Prosa halten sich Anmut und Präzision die Waage, und zu ihren ästhetischen Vorzügen zählen nicht zuletzt das Gespür für Rhythmus und Musikalität der Sprache. Ein eher altmodisch anmutender Begriff wie Takt trifft zu, und zugleich vibriert in dieser Prosa, was Ingeborg Bachmann 'Starkstrom Zeitgenossenschaft' genannt hat."
Der Italo-Svevo-Preis wird durch mäzenatisches Engagement ermöglicht und ist mit 15.000 Euro dotiert. Er wird seit 2001 an deutschsprachige Prosaautoren für ein literarisches Werk von Eigensinn und Rang vergeben. Vorige Preisträger sind Volker Harry Altwasser (2011), Giwi Margwelaschwili (2013) und Jochen Missfeldt (2014).
Die feierliche Preisverleihung findet am 9. Juni um 19.30 Uhr im Literaturhaus Hamburg statt.