Kultur-Hackathon geht in die zweite Runde

Coding da Vinci

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Zum zweiten Mal lädt die Deutsche Digitale Bibliothek gemeinsam mit ihren Partnern zum Kultur-Hackathon ein: Dabei sollen erneut auf der Grundlage offener Daten von Museen, Bibliotheken oder Archiven in einem zehnwöchigen Wettbewerb mobile Apps, Spiele und Visualisierungen geschaffen werden.

Unter dem Titel "Coding da Vinci" treffen Programmierer, Designer und Gamesliebhaber mit Vertretern aus Kulturinstitutionen zusammen und entwickeln neue digitale Anwendungen, die später auch von den Kulturinstitutionen verwendet werden können. Nach zehnwöchiger Entwicklerzeit zeichnet eine Jury in einer öffentlichen Preisverleihung die Gewinner in fünf Kategorien aus, teilt die Deutsche Digitale Bibliothek mit.

Das Konzept, zu zeigen, wie unterschiedlich offene Kulturdaten genutzt werden können und wie fruchtbar der Blick über die eigene Disziplin hinaus sein kann, habe sich bewährt: „Kultur und Digitales profitieren von einander", so Frank Frischmuth, Geschäftsführer der Deutschen Digitalen Bibliothek, schon 2014.

2015 hat sich die Zahl der teilnehmenden Kulturinstitutionen verdoppelt. Zu den 32 Datengebern gehören zum Beispiel das Stadtarchiv Speyer mit Fotografien aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, das Haus der Geschichte mit Bildern der Studentenrevolte 1967/68 oder das Deutsche Filminstitut mit den ersten deutschen Amateurfilmen von Julius Neubronner (1904). Die Bayerische Staatsbibliothek ist mit dem Gemeinsamen Verbundkatalog der wissenschaftlichen Bibliotheken Bayerns, Berlins und Brandenburgs und seinen insgesamt 22 Millionen Metadaten dabei, während die Berlinische Galerie zwei Sammlungen bereitstellt: eine der Berliner Secession, die andere mit dadaistischen Briefkorrespondenzen. Man darf gespannt sein, was die Hacker, Gamer und Designer dieses Mal alles vorhaben!

In der ersten Auflage 2014 hatten 16 Kulturinstitutionen Bilder, Töne, Karten, Videos und Metadaten unter offener Lizenz zur uneingeschränkten Nutzung für 150 Teilnehmer bereit gestellt. Daraus gingen 17 Anwendungen hervor – zum Beispiel "Alt-Berlin", eine App, die die historische Entwicklung Berliner Architektur visualisiert, ein anderes Team baute aus Insektenscans interaktive Roboter, oder der „zzZwitscherwecker", der erst dann aufhört zu „klingeln", wenn der zwitschernde Vogel erkannt wird.

 Fotos und Videos des Kultur-Hackathons 2014:

"Coding da Vinci" wird veranstaltet von der Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) gemeinsam mit der Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS), der Open Knowledge Foundation Deutschland (OKFN) und Wikimedia Deutschland. Die Ergebnisse von „Coding da Vinci" werden unter einer offenen Lizenz zur Nachnutzung veröffentlicht.