Ein Markt erholt sich: Papier, Bürobedarf und Schreibwaren (PBS)
Nach Angaben von IFH Retail Consultants gaben die Deutschen im vergangenen Jahr knapp 12,9 Milliarden Euro für PBS aus – 0,8 Prozent weniger als 2013. Damit hat sich der Abwärtstrend verlangsamt, nach den Rückgängen in den Vorjahren: 2012 reduzierte sich das Marktvolumen um 5,8 Prozent, 2013 noch einmal um 1,3 Prozent. Vom Allzeithoch 2011 ist die Branche also weit entfernt (Umsatz: 13,96 Mrd. Euro).
Die Digitalisierung bringt nach Ansicht der IFH Retail Consultants den Markt zusätzlich unter Druck – weil die Nachfrage sinkt (etwa nach Büropapier), sich Preise und Beschaffungswege besser vergleichen lassen.
Wie sich die einzelnen Segmente entwickelten: Von den 17 PBS-Produktbereichen, die in der IFH-Statistik unterschieden werden, lagen 2014 sechs im Plus und ebenso viele im Minus; weitere fünf Segmente stagnieren (minus 0,7 bis plus 0,9 Prozent). Beispiele:
Umsatzgewinner
- Schreibgeräte, plus 6,8 Prozent (2013: 693 Mio. Euro; 2014: 740 Mio. Euro)
- Ordnen und Archivieren, plus 4,8 Prozent (2013: 2.459 Mio. Euro; 2014: 2.576 Mio. Euro)
- Mal- und Zeichenbedarf, plus 3,4 Prozent (2013: 29 Mio. Euro; 2014: 30 Mio. Euro)
Umsatzverlierer:
- Büroarbeitsplatzzubehör, minus 11,1 Prozent (2013: 579 Mio. Euro; 2014: 515 Mio. Euro)
- Bürokommunikationspapier, minus 4,4 Prozent (2013: 3.455 Mio. Euro; 2014: 3.303 Mio. Euro)
Die Analyse von IFH Retail Consultants entstand im Auftrag der Frankfurter Messe – zur Paperworld 2015.
Die Do-it-Yourself-Welle rollt und rollt, kreativ zu sein bleibt „in“ – mit den erwartbaren Folgen. Zur Creative World in Frankfurt (31.1. bis 3.2.) legte bbw Marketing Dr. Vossen und Partner neue Zahlen für den Markt vor. Demnach stiegen die Einnahmen von Herstellern und Händlern im vergangenen Jahr erneut um zwei Prozent – auf gut 1,2 Milliarden Euro (ohne Modellbau).
Kreativ-Trends
- Besonders stark entwickelt sich laut bbw Marketing derzeit der Bereich Nähen, Stricken und Sticken; für Umsatzauftrieb sorgten aber auch die Loombands – das Sommerthema 2014. Außerdem wichtig: Gestalten mit hochwertigen Papieren und Upcycling.
- Das Saisongeschäft hat sich der Untersuchung zufolge nachhaltig verändert. Im Frühling sei ein Anstieg kaum mehr spürbar, dafür werde mittlerweile auch während der Sommermonate ein relativ konstanter Monatsumsatz erreicht. „Einzig der Winter bringt noch einen Saisonpeak mit“, heißt es.
- Zahlen zur Bedeutung des Onlinehandels innerhalb des Kreativmarkts nennt bbw Marketing zwar nicht, betont aber, dass er – wie in anderen Branchen auch – sukzessive wichtiger werde. Die Kehrseite der Medaille: Die Digitalisierung pusht den DIY-Trend auch (durch die vielfältigen Optionen zur Präsentation, etwa über die sozialen Medien).
- Getragen wird der DIY-Trend von der Lust am Selbermachen, dem Wunsch nach Unikaten – und nach Rückzug in die eigenen vier Wände („Cocooning“). Dabei steigt die Nachfrage nach hochwertigen Produkten.