Geburtstag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts galt Leipzig als wichtigste (deutsche) Buchmessestadt. Hierher reisten die Buchhändler aus nah und fern zweimal im Jahr zur Oster- und Michaelismesse, um wechselseitig abzurechnen. Die Wege per Schiff und Kutsche waren beschwerlich und nicht ungefährlich. In Leipzig angekommen suchten sie mit ihren schweren Handelsbüchern unterm Arm und den Dukaten, Goldgulden, Carolinen im Geldbeutel die Geschäftspartner in ihren Läden bzw. angemieteten Zimmern auf. Gerade wegen der zeitaufwändigen Suche gab es seit Ende des 18. Jahrhunderts Bestrebungen eine gemeinsame Abrechnungsstelle, im kaufmännischen Sprachgebrauch Börse genannt, zu mieten.
Im Punkt fünf der neun Punkte umfassenden Börsen-Ordnung werden die Hauptaufgaben der Korporation benannt:
* die zweckmäßige Einrichtung des Börsenlokals
*die Bekanntgabe der Geldkurse
* und das Interesse des Buchhandels nach Kräften zu vertreten.
Neben der Abrechnung sollte einmal jährlich, am zweiten Mess-Sonntage, eine öffentliche Versammlung im Börsenlokal stattfinden,um auch Gelegenheit für Debatten zu schaffen.
Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek befinden sich die zwölf ältesten Protokolle der Hauptversammlungen und die Mitgliederverzeichnisse des Börsenvereins der deutschen Buchhändler aus den Jahren 1825 bis 1836 (http://d-nb.info/1003311113).