Gefragt waren im Endspurt wieder Last-minute-Geschenke. Mit Blick auf den Kassenbon hat sich aber der Stellenwert von Büchern geändert: »Das Buch ist bei den Kunden nicht mehr das Hauptgeschenk, sondern Beigabe zu anderen Geschenken«, resümiert nicht nur Friederike Herrmann von der Buchhandlung Bindernagel in Friedberg.
Die Liste der beliebtesten Titel im Weihnachtsgeschäft wurde klar von Band 9 von Gregs Tagebuch angeführt - »Jeff Kinneys ›Böse Falle!‹ war der absolute Renner«, sagt stellvertretend für viele Kollegen Buchhändlerin Brigitte Wagner. »850.000 Exemplare haben wir ausgeliefert«, berichtet Baumhaus-Verleger Bodo Horn-Rumold, »rund eine halbe Million Exemplare sind schon verkauft.«
Im Sachbuch behauptet sich an der Spitze unangefochten Hape Kerkelings »Der Junge muss an die frische Luft« (Piper), davon wurden 570.000 Exemplare abgesetzt, gefolgt von Giulia Enders »Darm mit Charme« (Ullstein) und und Peter Scholl-Latours Orient-Analyse »Der Fluch der bösen Tat« (Propyläen). In der Belletristik waren Patrick Modianos »Im Café der verlorenen Jugend« (dtv), Ken Folletts »Kinder der Freiheit« (Bastei Lübbe), Lutz Seilers »Kruso« (Suhrkamp), Sebastian Fitzeks Psychothriller »Passagier 23« (Droemer), .und Robert Seethalers »Ein ganzes Leben« (Hanser Berlin).
Generell liefen viele Regionalia außerordentlich gut, teilweise gingen hier bis zu 200 Exemplare eines Titels über den Ladentisch einer Buchhandlung. Auch mit Non-Books wurden beträchtliche Einnahmen erzielt. Die Lage bei den Kalendern erwies sich als sehr unterschiedlich: Einige Buchhändler verzeichneten Einbrüche, andere Zuwächse bei den Jahresplanern. Nach E-Books haben die Kunden in den Läden hingegen kaum gefragt
Für die Stichprobe hat das BÖRSENBLATT deutschlandweit 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt; der Erhebungszeitraum war der 24. November bis 24. Dezember.