Brechtfestival Augsburg 2015

Im Fokus Brechts Exilzeit

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Vom 30. Januar bis zum 10. Februar findet das Brechtfestival Augsburg 2015 statt − die rund 50 Veranstaltungen widmen sich dem Thema "Exil", dem Leben und Werk Bertolt Brechts in den 30er und 40er Jahren mit Stationen etwa in Dänemark, Schweden, Finnland, USA und der Schweiz.

Während seines über 15jährigen Exils schrieb Brecht Werke, so die Ankündigung der Veranstalter, die ihn zum politischen wie gesellschaftskritischen Dichter par excellence machten und zu "Klassikern" werden sollten: "Leben des Galilei", "Mutter Courage und ihre Kinder", "Herr Puntila und sein Knecht Matti", "Der gute Mensch von Sezuan", "Der kaukasische Kreidekreis". Diese Werke Brechts aus der Exilzeit wird das Festival ebenso thematisieren wie deren Aktualisierung.

"In seiner Exilzeit schuf Brecht mit Themen wie Flucht, Terror und Krieg in einer bis dahin nicht gekannten Weise neue Felder der Kunst; er experimentierte mit neuen Inhalten und Formen und hinterließ ein Werk der Weltliteratur, das wie kein anderes die' finsteren Zeiten' des vergangenen Jahrhunderts thematisiert und dessen Aktualität bis heute ungebrochen ist", sagt Joachim A. Lang, künstlerischer Leiter des Brechtfestivals.

Vom 30. Januar bis 10. Februar kommen in Brechts Geburtsstadt etwa das Berliner Ensemble mit Intendant Claus Peymann und die Schauspielerin Carmen-Maja Antoni, die Schriftstellerin Barbara Honigmann, die Schauspielerinnen Traute Hoess und Angela Winkler, die Schauspielerin und Regisseurin Julia von Sell, die Schauspieler Max Hopp, Burghart Klaußner, Sebastian Koch und Thomas Thieme, die Band MIA. und der Künstler PeterLicht.

Neben Aufführungen von Stücken Brechts ist ein Höhepunkt des Festivals die Lange Brechtnacht (31. Januar) mit einem popkulturellen Programm: An diversen Orten in und um das Theaterviertel treten Künstler aus Berlin, Köln, Rostock, London, Grenoble, Kopenhagen und Augsburg auf − geboten Elektro, Punk, Spoken Word bis hin zu Chanson, experimentellem Theater, Pop und Jazz.

Ein besonders Anliegen des Festivals 2015 sei die Aktualisierung Brechts. Im Jahr 1933 und in der Folgezeit mussten Deutsche vor dem Hitler-Terror ins Exil flüchten, heute suchen Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern in Deutschland Zuflucht. Das Brechtfesitval veranstaltet unter anderem gemeinsam mit dem PEN-Zentrum Lesungen mit Exilschriftstellern in Augsburger Flüchtlingsunterkünften sowie eine politische Diskussion. 

Für Kinder und Jugendliche bietet das Brechtfestival ein eigenes Programm. Darunter etwa eine "Kleine Brechtrevue" (30. Januar) für Kinder der 2. bis 6. Klasse.

Weitere Informationen und das komplette Programm auf der Website des Brechtfestivals.