Digitale Bibliothek

LOG.OS bekommt eine zweigliedrige Organisationsstruktur

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Auf dem Weg zur gemeinnützigen E-Book-Plattform: Die Mitgliederversammlung des LOG.OS Fördervereins hat am Samstag die Weichen für eine Firmengründung gestellt. 
Wie berichtet, will Onkel & Onkel-Verleger Volker Oppmann mit LOG.OS ein Alternativmodell zu Amazon und weiteren kommerziellen E-Book-Anbietern ins Leben rufen, eine gemeinnützige digitale Bibliothek, die zugleich ein Marktplatz für Inhalte ist. Seit Herbst 2013 gibt es den Förderverein für LOG.OS, dem nun auch der Börsenverein beitreten wird - was auf der Mitgliederversammlung offenbar viel Beifall fand.

Die Vereinsmitglieder haben jetzt den Grundsatzbeschluss gefasst, dass LOG.OS künftig aus einer zweigliedrigen Organisationsstruktur bestehen soll: Zum einen aus der LOG.OS Stiftung und zum anderen aus der LOG.OS GmbH & Co. KG. Die Stiftung soll dabei 100 Prozent der Anteile an der geschäftsführenden GmbH innerhalb der KG halten - um die Balance der Plattform zwischen wirtschaftlicher Unabhängigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung zu sichern und eine Übernahme durch Konzerne auszuschließen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die Struktur soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt aufgebaut werden. Als erstes wird der Verein die LOG.OS Unternehmergesellschaft gründen (kurz UG, als Vorstufe der geplanten GmbH). Anschließend wird man sich auf die Suche nach Gesellschaftern für die LOG.OS UG & Co. KG machen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die UG dann in eine GmbH umgewandelt sowie die LOG.OS Stiftung errichtet werden.

Neben dem Aufbau der Struktur will sich der Vorstand im kommenden Jahr darauf konzentrieren, Partner in der Buchbranche zu finden, die in die Plattform investieren wollen. Außerdem soll der Prototyp weiterentwickelt werden, den LOG.OS zur Frankfurter Buchmesse vorgestellt hat - mit Thesen aus dem Buch "Wem gehört die Zukunft" von Friedenspreisträger Jaron Lanier (Hoffmann und Campe, zum Prototpyen geht es hier). Bis zur Leipziger Buchmesse will der Verein die Lesesoftware optimieren und um neue Funktionen ergänzen. Außerdem werden die Nutzerprofile ausgebaut und das Angebot an Texten erweitert.

Der Vorstand, dem neben Volker Oppmann auch Katja Splichal (Eugen Ulmer Verlag), die Redakteurin Andrea Weller-Essers und Autor Marcel Diel angehören, präsentierte den Mitgliedern außerdem Entwürfe eines neuen Corporate Design, das gerade entwickelt wird. Auch die log.os-Website soll bis zum Jahresende runderneuert werden. Ein ausführliches Papier zur Mitgliederversammlung finden Sie hier. Gefördert wird LOG.OS derzeit unter anderen von Bastei Lübbe, Oetinger, C.H. Beck, Umbreit und Aufbau

Die Plattform LOG.OS, so wie der Förderverein sie sieht:

  • Sie ist eine vernetzte digitale Universalbibliothek, die zum einen die Inhalte (eBooks) bereitstellt und zum anderen das Wissen der Nutzer zusammenführt.
  • Sie ist ein soziales Netzwerk, das eine direkte Interaktion zwischen Lesern, Autoren, Buchhandlungen, Verlagen, Bibliotheken und Universitäten ermöglicht und gleichzeitig die Datensouveränität sowie die Persönlichkeitsrechte der Nutzer wahrt.
  • Sie ist ein Marktplatz, das heißt eine Verkaufsplattform mit garantiert fairen Konditionen für alle Marktteilnehmer.