Bücher Queißer schließt

"Ein Sortiment in Lebach genügt"

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Buchhandlung Bücher Queißer im saarländischen Lebach schließt zum Jahresende ihre Türen. Warum? boersenblatt.net hat sich die Hintergründe vom Inhaber Manfred Queißer erklären lassen.

Herr Queißer, noch ein letztes Weihnachtsgeschäft, dann schließen Sie zum Ende des Jahres Ihre Buchhandlung. Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt?
Im März werde ich 68 Jahre alt, meine Frau Ruth ist ebenfalls in der Buchhandlung tätig. Wir finden beide, dass es Zeit ist, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Natürlich gehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber es ist vernünftig, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden.

Sie haben die Buchhandlung in Lebach 1978 übernommen. Wäre es Ihnen da nicht lieb, wenn das Geschäft weitergeführt würde? Haben Sie sich nach einer Nachfolge umgesehen?
In Lebach gibt es eine weitere Buchhandlung, die inzwischen auch das Angebot einer alteingesessenen Schreibwarenhandlung erfolgreich integriert hat. Ich denke, dass zukünftig ein Sortiment für Lebach genügt. Für zwei Geschäfte würde es langfristig schwierig, deshalb haben wir keine Nachfolge angestrebt.

Wie reagieren Ihre Kunden auf die anstehende Schließung?
Unsere Kunden reagieren sehr oft mit großer Betroffenheit und Bedauern, dass es Bücher Queißer nicht mehr geben wird. Wir sind während 35 Jahren in Lebach zu einer Institution geworden, zu einem kulturellen Mittelpunkt mit Lesungen und einer kompetente Beratung in einem ausgewählten Sortiment. Ich hatte 50 schöne Jahre im saarländischen Buchhandel, der in den 60er bis 80er Jahren wohl seine beste Zeit hatte.

Welche Pläne haben Sie für Ihren neuen Lebensabschnitt?
Bei uns wird keine Langeweile aufkommen, wir werden unseren Vertrieb von Buchumschlägen, den wir im Jahr 2009 gestartet haben, ausbauen. Außerdem haben wir seit 1977 einen Verlag, im dem wir einige Projekte planen, die mit meinem Hobby der Fotografie verknüpft sind.