Wäre Petra Hammesfahr nicht so hartnäckig gewesen, es wäre vermutlich nie ein Roman von ihr erschienen, das räumt die Autorin im Gespräch mit Buchjournal-Redaktionsleiter Eckart Baier auf der Bühne des Forums Börsenverein in Halle 4.0 gerne ein. Sie hatte lange einfach kein Glück bei Verlagen. Doch dann, 25 Jahr ist das nun her, veröffentlichte der Playboy eine ihrer Geschichten: „Das war der Fuß, der mir die Tür aufgetreten hat". Ihre Fans sind glücklich darüber. Die 63-Jährige ist mittlerweile eine der erfolgreichsten deutschen Krimiautorinnen und auch eine der produktivsten. Beinahe jedes Jahr erscheint ein neues Buch von ihr. Auf die diesjährige Buchmesse hat sie ihren aktuellen Spannungsroman "An einem Tag im November" mitgebrachten. Ein kleines Mädchen wird vermisst und Kommissar Klinkhammer ermittelt wieder. Wie so oft bei Hammesfahr steht das Leben des Opfers und dessen Umfeld im Mittelpunkt der Geschichte und weniger der Ermittler und dessen Privatleben.
Sie wolle in ihren Büchern die Katastrophe von nebenan beschreiben, sagt die Autorin. Das organisierte Verbrechen rund um Drogen, Waffen und Prostitution reize sie literarisch dagegen wenig. Folgerichtig hat sie denn auch ihren neuesten Roman in einer Kleinstadt angesiedelt, die viel Ähnlichkeit hat mit der Kleinstadt in der Nähe von Köln, in der Hammesfahr mit ihrem Mann lebt.
Gefragt, ob sie gelegentlich Freunde und Bekannte als Inspirationsquelle nutze, schüttelt sie energisch den Kopf. So einen Inspirationsanschub brauche sie nun wirklich nicht. Die Figuren finden sich ungefragt bei ihr ein und haben keine Vorbilder in der Wirklichkeit. Sie sind, wenn sie bei ihr "anklopfen", sogar schon so fertig, dass die Autorin kaum noch Einfluss nehmen kann. Beruf und Charakterzüge, alles muss dann so bleiben, wie die Figuren das wünschen.
Petra Hammesfahr: "An einem Tag im November". Diana, 496 Seiten, 19,99 Euro