Eigentlich verrät der Titel alles: Schütz' Buch ist eine
„kleine Typenkunde von Arschloch bis Zwischenlösung". Unter den 71 Männertypen gibt es keinen Mann, der nicht nur eine Fantasiefigur ist (siehe, „Der Mann den es (vermutlich) nicht gibt") und der zu mehr als zur reinen Zwischenlösung taugt. Das Buch (empfohlen nicht unter 16 Jahren) eignet sich als Geschenk an eine Singlefreundin und zur Selbstvergewisserung, dass wirklich „alle Männer Scheißkerle" sind. Es tut eben gut, seinen Feind zu kennen: Ob „Zauderzausel" oder „Langhaar-Schlonz", alle Exemplare werden einheitlich auf einer Doppelseite knallhartvermessen und mit entsprechenden Attributen versehen. Die skalierten Attribute helfen bei der Beurteilung, ein Blick macht beispielsweise deutlich ob das Exemplar „zum Lachen in den Keller" geht oder „richtig witzig" ist; ob es „harmlos" oder „gefährlich" ist. Dazu kommen weitere Eigenschaften („Sexappeal 01, Prozent", Stressfaktor -> „absolut"), die Beschreibung wichtiger Merkmale sowie ein „Fazit". So etwa beim „Discoproll": Dieser ist „nur mutigen Kandidatinnen zu empfehlen. Und nur für eine Nacht." Illustriert werden die frechen Text e von Christiane Hahn, ein gelungener Mix, bei dem vor allem das durchgehaltene, klare Ordnungssystem überzeugt.
Ein wenig versteckt und darum verzichtbar sind die sechs Seiten am Schluss zum Eintragen eigener Erfahrungen. Mutiger wäre ein Selbsttest für Männer gewesen, eine entsprechende Wertung muss hier entfallen. Dieser Platzfüller schmälert aber den Lesespaß nicht.
Eine Leseprobe gibt es beim Carlsen Verlag.
Xóchil A. SchützMännertest
Tb, Carlsen, 160 S., 9,95 Euro
kum
