Kulturstaatsministerin Monika Grütters vs. Freihandelsabkommen

"Es geht ums große Ganze"

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt sich gegen das geplante Freihandelsabkommen mit den USA: Einem Zeitungsbericht zufolge fordert sie die EU jetzt erneut dazu auf, die Bereiche Kultur, Medien und Urheberrecht auszuklammern.

Die Signale, die Monika Grütters am Mittwoch während einer Podiumsdiskussion an der Berliner Akademie der Künste in Richtung Brüssel absandte, waren deutlich. Laut „Süddeutscher Zeitung“ begründete sie ihre Abneigung gegen das Freihandelsabkommen mit dem Hinweis auf die Gefahren, die es für große, aktive Kreativindustrien bedeuten würde.

Gerade Deutschland habe viel zu verlieren, wird Grütters zitiert – das Land verfüge über die höchste Theaterdichte, die Museen zählten jedes Jahr mehr Besucher als alle Bundesligastadien zusammen und jedes zweite Profiorchester der Welt befinde sich auf deutschem Boden. „Es geht um das große Ganze, es geht um unsere Identität als Kulturnation.“ Im Gespräch mit "Deutschlandradio Kultur" bekräftigte Grütters die Aussagen. Google und Amazon sollen nicht bestimmen, was in deutschen Buchhandlungen auf die Tische kommt, so die Kulturstaatsministerin.

Update: Ihre Rede in der Berliner Akademie der Künste ist im Wortlaut hier abrufbar.