Das VLB auf dem Weg zur Metadatenbank

Die Marschroute steht

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Wie strukturiert die Branche künftig ihre Daten? Welche Schritte sind nötig, damit aus dem VLB ein Marketinginstrument für die Branche wird? In Leipzig diskutierten Mitglieder der Task Force Metadatenbank VLB+ über den Stand der Dinge.

Datenqualität, Digitale Vorschauen, Titelinformationssystem und Bewertungsdatenbank waren die Themen der Task Force aus Verlegern, Buchhändlern und Zwischenbuchhändlern, die in den vergangenen Monaten Empfehlungen zum Umbau des VLB zur Metadatenbank erarbeitet haben. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Mitte des Jahres sollen die Projekt- und Finanzierungspläne stehen, sagte MVB-Geschäftsführer Ronald Schild heute in Leipzig. Dort diskutierten am Messefreitag Clemens Birk (Geschäftsführer Umbreit), Armin Gmeiner (Gmeiner Verlag), Peter Kraus vom Cleff (Geschäftsführer Rowohlt), Christoph Paris (Ravensbuch) und Ralph Schiering (Berater) und Ronald Schild unter der Moderation von Jens Löbbe (Kirchner + Robrecht) das MVB-Projekt.

Die Buchhändler sollen sich über das VLB perfekt und umfassend iinformieren können, formulierte Clemens Birk das oberste Projektziel. "Es kann nicht sein, dass Endkunden mehr wissen als der Buchhandel", so Birk. Dazu gehört für Christoph Paris auch eine von Verlagen und Buchhändlern gleichermaßen bestückte unabhängige Bewertungsdatenbank, die den Kunden Kaufanreize gibt. Die Bewertungsdatenbank soll nur dann realisiert werden, wenn mindestens 350 Buchhandlungen mitmachen und aus dem Kreis der Teilnehmer finanziert werden.

Was zählt? Datenqualität!

VLB-Daten haben im Handel nicht immer den besten Ruf, sind aber Voraussetzung dafür, das VLB als Marketingtool nutzen zu können. Mit der geplanten Metadatenbank sollen Verlage ihre Titelinformationen besser pflegen können.
Ein finanzielles Anreizsystem soll dafür sorgen, dass die 22.000 VLB-Melder ihre Daten künftig noch besser pflegen. Schild: Einen Abschlag auf die Titelgebühren bekommen dann die Verlage, die über die Pflichtdaten hinausgehende Daten liefern." Die Verleger der Runde stimmen der geplanten Bonifizierung und Malifizierung für vollständige Daten zu. "Das darf ruhig eine deutliche Spreizung sein", sagte Armin Gmeiner. Natürlich strebe man an, Geld zu sparen.

Wann geht es los?

Schon bald soll der der Umbau des VLB zur Metadatenbank Fahrt aufnehmen. "Die Empfehlungen werden jetzt zusammengeführt, Projekt- und Finanzierungspländer aufgestellt", sagte Ronald Schild. Schon Mitte des Jahres soll Schild zufolge mit der Umsetzung begonnen werden.
 Die Stolpersteine könnten Unstimmigkeiten der Sparten und die Finanzierung sein. Joachim Kaufmann: "Geschlossenheit ist jetzt notwendig, man muss in der Lage sein, auch mal einen Kompromiss einzugehen", mahnte Joachim Kaufmann. Peter Kraus vom Cleff formulierte ein generelles Problem: "Wir diskutieren gern die unmöglichen zwei Prozent, statt eine gute Sache einfach mal anzugehen. Wir wären nie mit dem Planwagen über die Rocky Mountains gekommen. Christoph Paris stimmte zu: "Wir sollten die Dynamik jetzt aufnehmen." Und wo stehen wir bei der nächsten Buchmesse? "Da haben wir die Westküste schon besiedelt", scherzte Schild.

 

Unten angehängt finden Sie eine Audiodatei "Ronald Schild über die Inhalte der Metadatenbank VLB+".