Eva trägt Lackhose, eine »Sex-Pistols«-Mütze, sieht japanische Pornofilme und nimmt im pinken Kleid an der Christopher-Street-Day-Parade in Köln teil. Bestattungsunternehmer Viktor ist chaotischer Weltenbummler mit Hang zu Bequemlichkeit und unkonven-tionellen Ideen. Bauer Muck Halbritter dagegen hat eigentlich genug mit seiner kranken Tochter, dem abtrünnigen Sohn, dem spleenigen Schwiegervater und mit seinen Schafen und Hühnern zu tun, als er unversehens auf ein Mordopfer stößt.
Rüstige Rentner spielen auch tragende Rollen in dem neuen Ellen-Berg-Roman »Zur Hölle mit Seniorentellern!« (Aufbau, 288 S., 9,99 Euro, ET: 16. Mai). Es ist der sechste Unterhaltungs-roman der Allgäuer Autorin. Ihre Geschichten handeln von menschlichen Abgründen, Gemeinheiten und Rachegelüsten - die auch mal mit Mord und Totschlag enden können. In dem neuen Buch, das in einer Startauflage von 75 000 Exemplaren erscheint, flieht die 70-jährige Elisabeth aus dem Seniorenheim. Die rüstige Alte fühlt sich zu fit fürs Abstellgleis und entwickelt mit gleichgesinnten Senioren ungeahnte kriminelle Energie: Die Truppe überfällt einen Geldtransporter.
Dass man älter wird, merkt man, wenn man an regelmäßigen Klassentreffen teilnimmt. Das steht auch Kommissar Jennerwein bevor, doch im mittlerweile sechsten Alpenkrimi von Jörg Maurer (»Felsenfest«, Scherz, 432 S., 16,99 Euro, ET: 6. März) steht das Treffen unter keinem guten Stern: Es gilt, vorher noch eine mysteriöse Geiselnahme auf dem Berggipfel aufzuklären. Maurers dezenter Humor trifft vor allem die schrägen -Typen des Abi-Jahrgangs 82 / 83, die sich mehr zu hassen als zu lieben scheinen, aber dennoch nicht voneinander loskommen. Mörderisch unterhaltsam, das Ganze!