Arbeitskampf bei Amazon

Amazon-Beschäftigte in Frankreich streiken

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Auch in Frankreich haben Amazon-Lagerarbeiter laut Medien am 6. Februar gegen den Online-Händler gestreikt − wegen permanenter Überwachung, niedrigen Löhnen und Arbeitsdruck. Zudem habe der französische Gewerkschaftsbund CGT der deutschen Verdi ein Treffen vorgeschlagen, um eine Aktion auf europäischer Ebene zu organisieren.

Das berichtet etwa das französische Branchenmagazin "Livres Hebdo". Danach hätten Beschäftigte des Logistikzentrums Chalon-sur-Saône (Saône-et-Loire) am 6. Februar gestreikt und die Zufahrt zum Lager blockiert. Beschäftige an drei weiteren Standorten (Saran, Montélimar und Douai) hätten demonstriert − ohne Blockade. Aufgerufen zu den Aktionen hatte die Confédération générale du travail (CGT). Weitere Aktionen soll es in dieser Woche geben.

Der CGT-Delegierte Stéphane Boissonnet, selbst bei Amazon in Saran tätig, habe Kontakt zur deutschen Gewerkschaft Verdi aufgenommen und ein gemeinsames Treffen vorgeschlagen. Ziel sei es, Aktionen gegen Amazon auf europäischer Ebene zu organisieren.

In Deutschland kämpfen Amazon-Beschäftigte und die Gewerkschaft Verdi seit Monaten für einen Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels. Gestreikt wurde in den Logistikzentren Bad Hersfeld, Leizig und Graben. Amazon hat bislang Gespräche verweigert. Verdi kündigte im Januar an, 2014 die Streiks möglichst bundesweit auszudehnen.