EU legt das Netzwerk TISP auf

Gehen zusammen: Technologie und Kreativbranche

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Europäische Kommission will Technologie und Kreativbranche enger zusammenbringen: Das Netzwerk TISP (Technologies and Innovation for Smart Publishing) vernetzt Verlage und Technologieanbieter und ruft zur Nutzung von EU-Fördermitteln auf.

"Wir laden Verlage ein, sich um Förderung durch EU-Programme zu bewerben", erklärt Anne Bergman-Tahon vom Europäischen Verlegerverband FEP. "Die Schnittstelle zwischen dem IKT- und dem Verlagsbereich muss gestärkt werden. EU-Mittel können dabei helfen", so John Higgins, CEO von Digital Europe. "Für Unternehmen, die noch wenig Erfahrung mit EU-Mitteln haben, bietet das TISP-Netzwerk eine Plattform, auf der beide Sektoren sich treffen und Informationen zu den Programmen finden können", sagt Piero Attanasio vom italienischen Verlegerverband AIE. Die ersten Einreichungsfristen für Projektanträge enden im Frühjahr 2014.

Das erste potenziell interessante Programm, Horizont 2020, unterstützt Forschung und Innovation. Horizont 2020 ist mit einem Budget von rund 80 Mrd. Euro für den Zeitraum 2014 bis 2020 ausgestattet. Zielgruppe von Horizon2020 sind nicht nur Forschungsinstitute, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Horizont 2020 will kleine, einfache Forschungsprojekte unterstützen, die dicht am Markt sind und sich in erster Linie auf Innovation konzentrieren. Der Aktionsbereich ICT - Content technologies and information management (Content-Technologien und Informationsmanagement) will vor allem die Zusammenarbeit zwischen kreativen Branchen und IKT in Europa fördern, und könnte daher sowohl für Technologieanbieter als auch für Verlage und Buchhändler von Interesse sein.

Die aktuellen Ausschreibungen von Horizont 2020 sind auf der Website der Europäischen Kommission zu finden: http://ec.europa.eu/research/participants/portal/desktop/en/funding/reference_docs.html

Das zweite Programm, Creative Europe, läuft von 2014 bis 2020 mit einem Budget von 1,46 Mrd. Euro.Das Programm unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit der kreativen Branchen durch Schulungen und Wissenstransfers. Die ersten Ausschreibungen sind bereits auf der Website der Europäischen Kommission zu finden: http://ec.europa.eu/culture/creative-europe/calls/index_en.htm

Drittens will das neue Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und KMU, COSME (Programme for the Competitiveness of Enterprises and SMEs), mittelständischen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern, ihren Zugang zu Märkten innerhalb und außerhalb Europas verbessern und ein günstiges Umfeld für KMU schaffen. Das Gesamtbudget für das über sieben Jahre (2014-2020) geplante COSME-Programm beträgt 2,3 Mrd. Euro. Weitere Informationen zu COSME sind auf http://www.access2finance.eu/ oder der Website des Enterprise Europe Network zu finden: http://een.ec.europa.eu/.

Das TISP-Netzwerk läuft von 2013 bis 2015 unter dem Schirm der europäischen Dachorganisationen für den IKT-Bereich (Digital Europe, DE) und des Verlagswesens (Europäischer Verlegerverband, FEP). TISP wird vom italienischen Verlegerverband AIE koordiniert. Das Netz hat insgesamt 25 Mitglieder aus 12 europäischen Ländern, darunter auch die Frankfurter Buchmesse. TISP informiert zu EU-Fördermöglichkeiten und unterstützt die Vernetzung zwischen Technologieanbietern und Verlegern.

Ansprechpartner im TISP-Netz:
Maria Loi, Italienischer Verlegerverband (AIE): maria.loi@aie.it
Enrico Turrin, Europäischer Verlegerverband (FEP): eturrin@fep-fee.eu
Patrice Chazerand, Digital Europe (DE): patrice.chazerand@digitaleurope.org
Nina Klein, Frankfurter Buchmesse: klein@book-fair.com