Rettungsaktion für Weltbild

Zwei Bischöfe geben 35 Millionen

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Druck der öffentlichen Meinung ist groß: Die katholischen Diözesen Augsburg und München-Freising wollen dem vorläufigen Insolvenzverwalter von Weltbild umgehend 35 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit Weltbild und DBH weiter wirtschaften können und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Würzburg und Eichstätt wollen nachziehen.

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ braucht der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bis zum heutigen Freitag 15 Millionen Euro, um den Betrieb der Weltbild GmbH aufrechtzuerhalten sowie 20 Millionen Euro zur Fortführung der DBH. Wie die „SZ“ in Erfahrung gebracht hat, soll die Diözese München-Freising in dieser Woche 20 Millionen Euro aus ihrem Vermögen freigemacht haben, um bereits eine erste Tranche anweisen zu können. Dafür verlange sie Sicherheiten vom DBH-Partner Hugendubel, der ebenso wie Weltbild 50 Prozent an der DBH hält. Sobald die Kirche das DBH-Sanierungskonzept geprüft habe, könnten laut „SZ“ die Sicherheiten wieder wegfallen.

Die Diözese Augsburg plane, einen 15-Millionen-Euro-Massekredit für die vorläufige Insolvenzverwaltung bereitzustellen. Die 35 Millionen Euro entsprechen der Summe, die die beiden Bistümer 2013 zur Sanierung von Weltbild zugesagt hatten. Die Diözese Würzburg erklärte gegenüber der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“, sie stehe zu ihrer Zusage, „mit den im Raum stehenden Mitteln die Folgen der Insolvenz abzufedern“, auch die Diözese Eichstätt bestätigte ihre Zusage – beide Bistümer hatten je drei Millionen versprochen. Damit würden die bayerischen Bistümer insgesamt 41 Millionen Euro bereitstellen.

Nun sind die anderen acht Bistümer am Zug, die ebenfalls Weltbild-Gesellschafter sind. Noch im Vorjahr waren 65 Millionen Euro zugesagt worden – somit könnten noch einmal 24 Millionen Euro dazukommen. Dem Rettungskonzept sollen die Banken nach „SZ“-Informationen bereits zugestimmt haben. Unklar sei jedoch, ob Hugendubel einen Investor für die Übernahme größerer Anteile mitbringe.

Mit Sicherheit wird über die Weltbild-Problematik am 27. und 28. Januar im Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz gesprochen.