Neu im Regal - Produkttipp der Woche

Das Ende der Zettelwirtschaft

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Eine Erfindung aus Polen verbindet Notizbuch, Terminkalender und To-do-Liste zu einem einzigen Produkt. Das spart viel Zeit, wenn man gezwungen ist, sich gut zu organisieren. Wie Rafał Mirkowski Deutschen das Sparen beibringen will.

Rafał Mirkowski hat einen vollen Terminkalender, viele Termine und schließlich eine smarte Idee: Statt sich zu verzetteln, bastelte der Zeitmanager, der hauptberuflich Unternehmensabläufe optimiert, sich in den 90er Jahren mit einem Rechenheft und einer Schere ein auf seine Bedürfnisse maßgeschneidertes Notizbuch.

2009 entschloss er sich, die Vermarktung seines stets optimierten und mittlerweile marktreifen Produktes anzustreben. Aus Geschäftstüchtigkeit? Vielleicht. Zweimal habe ich den Tüftler getroffen: zum ersten Mal – zufällig - auf der Warschauer Buchmesse 2012 und ein weiteres Mal auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr. Was bei einem Treffen mit Mirkowski auffällt: Der Erfinder, der Kurse im Zeitmanagement hält, ist überzeugt von seiner Idee – und das sein „Multiplaner“ ein Segen für die Menschheit ist. „ Es ist ein einfaches, aber unglaubliches Ding, das bei den härtesten Kampf unseres Lebens, dem Wettlauf gegen die Zeit, behilflich ist“, sagt Mirkowski. Er hat mehrere Formate des Mulitplaners entwickelt vom B6 bis zum A4-Format.

„Auf den ersten Blick sieht er wie ein einfacher Kalender aus, aber er unterscheidet sich von ihm wie ein Schweizer Taschenmesser von einem Buttermesser.“ Tatsächlich macht die Kombination von Kalender, Notizbuch und den Griffmarken (Register) den Multiplaner zu einem sehr nützlichen Werkzeug, wenn man einmal mit ihm vertraut geworden ist.

Bestandteile eines großen Multiplaners

  • Organizer mit zwei Registerreihen (oberer Teil)
  • Wochenterminkalender (mittlerer Teil)
  • Notizbuch (unterer Teil)
  • Skizzeneinheit (letzte Seiten)

Der Gag am Multiplaner: Die Register lassen sich nach den eigenen Bedürfnissen beschriften und mit Verweisen auf die entsprechenden Seiten im Notizteil versehen. So geht nichts verloren, alle Termine sind im Blick und To-do-Listen können abgearbeitet werden. Zugegeben: Man muss ein bisschen klein schreiben. Ein Blick in Mirkowskis eigenen Multiplaner offenbart, dass der polnische Tüftler es fertigbringt, im 10-Minuten-Takt zum Teil fremde Menschen zu treffen und mit ihnen komplexe Arbeitsprozesse zu strukturieren – ohne Zettel zu verlieren oder den Überblick zu verlieren. Das ist beeindruckend.

Seit Ende 2013 liefert Mirkowski, der sich mit Margaret Novak eine Vertriebsexpertin ins Boot geholt hat, auch nach Deutschland. Seine Idee, hat Mirkowski verraten, ist nicht nur für Papiernarren interessant, die irgendwo zwischen Microsoft Outlook und ihrem Taschenkalender verloren gegangen sind. Mirkowski will seine Idee auch auf Tablets und das iPad bringen – wenn er es geschafft hat, den deutschen Markt zu erobern. Sein nächster Schritt: Auf der Paperworld Kontakte zur deutschen Buchbranche knüpfen. Eine deutschsprachige Website mit Bildern seiner Multiplaner steht bereits online.