Satirefeuerwerk der "Heute Show" gegen Amazon

"Weihnachten ist in Gefahr"

20. Juli 2015
von Börsenblatt
"Weihnachten ist in Gefahr!" − Tusch. So leitete Oliver Welke vergangenen Freitag eine bitterböse Satire der ZDF "Heute Show" über Amazon ein. Eine "Amazon-Weihnachtsgeschichte", die es in sich hatte.

Weihnachten sei in Gefahr, weil die Gewerkschaft Verdi Streiks angekündigt habe, so Welke in der "Heute Show". Amazon weigere sich mit den Gewerkschaftern zu reden, trotz berechtiger Forderungen. "Warum sollen wir uns von jemandem zur Zusammenarbeit erpressen lassen, der damit droht, das Weihnachtsfest für Kinder zu ruinieren?", wird ein Zitat des für Deutschland zuständigen Amazon-Managers Dave Clark aus einem "Welt"-Interview eingeblendet. "Amazon will einfach nur ein schönes Weihnachten", jammerte Welke, "die Arschgeigen von Verdi machen alles kaputt." Was dann folgte, war ein Satirefeuerwerk aller erster Güte.

"Amazon möchte einfach, dass alle Menschen auf der Welt glücklich sind", scherzte Birte Schneider in ihrer Amazon-Weihnachtsgeschichte. "Bis auf die, die für Amazon arbeiten", entgegnete Oliver Welke. Dieser Ton zog sich duch die ganze Satire. Die Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren des Online-Händlers wurden aufs Korn genommen. Die "bösen Verdi-Wichtel" seien nur am Nörgeln. "Haben die kleinen Elfen, die am Nordpol die Geschenke verpacken, vielleicht einen Tarifvertrag? Sind die Rentiere, die die Schlitten ziehen, etwa in der Gewerkschaft?", fragte Birte Schneider. Amazon habe 2012 in Deutschland rund 6 Milliarden Euro Umsatz eingespielt, so die Weihnachtsgeschichte weiter, dafür aber kaum Steuern bezahlt. Warum? Weil Deutschland "sehr doof" sei. Welkes trotziges Fazit am Ende: "Ich boykottiere Amazon, ich kaufe ganz normal in Geschäften ein."

Aber sehen Sie selbst (unten im Video aus der ZDF-Sendung):