Urheberrecht

Börsenverein: Open Access - Zeit für einen Neubeginn

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Der Börsenverein plädiert für einen Neubeginn in der Zusammenarbeit mit den Wissenschaftsorganisationen. Anlass ist der Zehn-Jahres-Tag der "Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlicher Information" der Max-Planck-Gesellschaft.

Open Access, so der Börsenverein, sei eine neue Realität des wissenschaftlichen Publizierens. "Wir haben zu lange gebraucht, um zu erkennen, dass Open Access von vielen Kunden gewünscht wird, und es unsere Aufgabe ist, dafür qualitätsvolle und nachhaltige Angebote zu machen. Heute wird Open Access von der Mehrheit der Wissenschaftsverlage nicht mehr abgelehnt, sondern angeboten. Das wollen wir jetzt gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen ausbauen", sagt Matthias Ulmer, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Börsenverein. „Verlage verstehen sich zunehmend stärker als Servicepartner denn als Gatekeeper im Publikationsprozess, weil es viele Modelle gibt, bei denen Wissenschaft und Verlage konstruktiv zusammenarbeiten können und sollten."

Ulmer appelliert an die Wissenschaftsorganisationen, offene Fragen im Sinne einer nachhaltigen und qualitätssichernden Open-Access-Strategie gemeinsam zu klären. Dazu gehörten Überlegungen zu sinnvollen Hybridmodellen ohne das sogenannte "double dipping" (deutsch: "doppeltes Abkassieren"), die Qualitätssicherung und Referenzierbarkeit im wissenschaftlichen Publizieren, die Erschließbarkeit von Open Access-Modellen für die Geisteswissenschaft, aber auch die Finanzierung der Wissenschaft und ihrer Publikationen.

Zur Positionierung des Börsenvereins beim Thema Open Access hat der Verleger-Ausschuss eine "MEINUNG" verfasst, die Sie hier lesen können.