Nachruf auf Armin Gontermann

Förderer vieler Lektoren

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Auf den am 24. Oktober völlig unerwartet an Herzversagen verstorbenen ehemaligen Ullstein-Verlagsleiter Armin Gontermann (55) hat Reinhard Rohn (Aufbau Verlag) einen Nachruf geschrieben. Die Trauerfeier findet am 9. November um 10 Uhr auf dem Kölner Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße, statt.
Rohn erinnert an Stationen seines Weggefährten und Freundes: "Nach seinem Anglistikstudium in seiner Geburtsstadt Siegen arbeitete Armin zunächst als Medienreferent im Kölner Amerikahaus. Doch schon bald zog es ihn in die Verlagsszene. Zunächst arbeitete er im Sachbuchlektorat des Lübbe Verlags in Bergisch Gladbach. Nach einer weiteren Station bei Naumann & Göbel in Köln-Rodenkirchen ging er 1995 nach Düsseldorf zum Econ-Verlag.

Von München aus prägte er in verantwortlicher Position das  Taschenbuchprogramm von Econ-List. Bis zu seinem Ausscheiden im November 2006 war er Verlagsleiter bei Ullstein, zunächst noch in München, dann in Berlin. Die Titel, die er in seinen diversen Programmen brachte, erzielten zum Teil Millionenauflagen – sein größter kommerzieller Erfolg waren sicherlich die Bücher von Allan & Barbara Pease („Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“).

Neben der intensiven Programmarbeit hat Armin Gontermann auch viele junge Lektoren gefördert. Etliche seiner Kolleginnen und Kollegen, die ihre ersten Schritte bei ihm erlernten, arbeiten nun in führenden Positionen in großen deutschen Verlagen.

2007 machte er sich mit einer Autoren- und Verlagsagentur selbstständig, die er – als Co-Agent der Agentur Schlück – in Köln fortführte; entdeckte Autoren wie Uli T. Swidler („Toskana für Arme“) und war daneben auch erfolgreich als Übersetzer tätig. Er übertrug unter anderem Werke von Tom Rob Smith („Kind 44“), Emma Donoghue („Raum“) und Stuart Neville („Die Schatten von Belfast“) ins Deutsche."