Man Booker Prize 2013

Eleanor Catton prämiert

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Die 28-jährige Neuseeländerin Eleanor Catton hat für "The Luminaries" in diesem Jahr den renommierten Man Booker Prize gewonnen. Der mit 50.000 britischen Pfund dotierte Preis wurde gestern in London überreicht.

Mit ihren 28 Jahren ist Eleanor Catton die bislang jüngste Gewinnerin der Auszeichnung, so die Pressemitteilung zur Preisverleihung. Und noch ein Rekord: Mit seinen 832 Seiten ist "The Luminaries" das bisher umfangreichste, ausgezeichnete Werk. Catton ist nach Keri Hulme (1985) erst die zweite Neuseeländerin, die den Man Booker Prize gewinnen konnte.

"The Luminaries" spielt 1866 in Neuseeland, zur Zeit des Goldrausches. Im Mittelpunkt das Leben des Goldgräbers Walter Moody. Die Figuren sind auf der Jagd nach Reichtum und Erfolg, die Liebe durchkreuzt ihre Pläne. Der Juryvorsitzende Robert Macfarlane beschrieb das experimentelle Werk als "glänzend, leuchtend und unermeßlich", ein Buch, in dem man sich verlieren könne. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury vom Alter der Gewinnerin, die die Arbeit an "The Luninaries" mit 25 Jahren begonnen habe.

Eleanor Catton wurde 1985 in Kanada geboren, wuchs aber in Neusseland auf. Derzeit lebt sie in Auckland. Ihr Debüt "The Rehearsal" erschien 2008, auf Deutsch zwei Jahre später als "Die Anatomie des Erwachens" im Arche Verlag.

Der Man Booker Prize ist mit 50.000 britischen Pfund (circa 59.161 Euro) dotiert; zudem erhält die Neuseeländerin wie alle Shortlist-Autoren 2.500 Pfund sowie eine Ausgabe des eingereichten Titels im Designereinband.

Bislang wurde die Auszeichnung an englischsprachige Autoren aus Großbritannien, Irland und dem Commonwealth vergeben. Die Ankündigung der Preisstifter, ab dem kommenden Jahr auch Autoren aus anderen Ländern zuzulassen, falls ihre Werke zuerst in englischer Sprache erschienen sind, hatte im Vorfeld der diesjährigen Entscheidung für reichlich Wirbel gesorgt.