KNV und Libri: Messe-Präsentation zum VLB

Erster Schritt in Richtung Metadatenbank

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Messetore hatten sich gerade erst geöffnet - da herrschte im Forum Börsenverein schon dichtes Gedränge: Libri und KNV stellten ihre Lösungen für die Webshop-Einbindung der VLB-Daten vor.

Für den Endkunden ist die Neuerung vergleichsweise unspektakulär - denn für ihn wird sich bei der Nutzung der angebundenen Webshops nichts ändern, abgesehen von der größeren Titel-Auswahl, die nun über die jeweiligen Kataloge der beiden großen Barsortimente hinausgeht.

Mancher werde sich vielleicht fragen, warum die VLB-Daten überhaupt eingespeist würden, so Ronald Schild, Geschäftsführer der Börsenvereinstochter MVB, bei der gemeinsamen Messe-Präsentation. Schließlich würden die Titel der Barsortimentskataloge 90 bis 95 Prozent der Online-Umsätze im Buchhandel abdecken. Trotzdem sei es wichtig, alle lieferbaren Titel in den Shopmodellen für das Sortiment zu führen, um den Kunden nicht zu enttäuschen. "Denn der große Online-Wettbewerber listet alles - und wenn der Kunde dort fündig wird, besteht die Gefahr, dass er abwandert".

Mit "fast missionarischem Eifer" (Schild über Schild) warb der MVB-Chef deshalb bei den Buchhändlern dafür, die neue Option zu nutzen. Einzige Voraussetzung: Die Mitgliedschaft im Börsenverein und eine VLB-Lizenz für die Online-Nutzung der Daten. Hier hat die MVB zur Buchmesse noch mal nachgelegt und die Preise deutlich gesenkt. Ab fünf Euro pro Monat können Buchhandlungen die VLB-Daten in ihren Online-Shop einbinden, abhängig von der Beitragsstufe im Börsenverein. Vor allem für die mittleren Beitragsgruppen ist diese Option ab sofort deutlich günstiger zu haben. Informationen zur Preisstaffel und zum erforderlichen Vertrag mit der MVB gibt es hier.

Wie die Einbindung über die Shops bei den Barsortimenten im Detail funktioniert - das stellten KNV (rund 1.400 Partnerbuchhandlungen) und Libri (rund 1.000 Whitelabel-Shops) auf der Buchmesse im Detail vor. Wichtig war es beiden Zwischenbuchhändlern, dass der Einkauf weiterhin ohne Brüche im System funktioniert. Ob VLB-Titel oder Barsortiments-Titel - beide wandern nach einer einheitlichen, übergreifenden Suche in den selben Warenkorb, mit den selben Serviceleistungen für Kunden und Händler. Einziger Unterschied: Die Lieferzeit. Doppelte Titel gleichen die Barsortimente ab, herausgefallen sind Produkte, die im VLB ohne Preis ausgewiesen werden oder doch nicht lieferbar sind. 

Damit ziehen KNV und Libri nun mit Umbreit gleich, die die VLB-Daten schon länger in ihre Webshop-Lösung integriert haben. Für Thomas Wrensch, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses, ist die Einbindung allerdings nur ein "erster Schritt" - auf dem Weg zur geplanten Metadatenbank der Branche, die den Kunden viele vertiefende Informationen und auch eine Lieferbarkeitsabfrage bieten soll.