PwC-Studie zum E-Book-Markt in Deutschland

"Die Zeichen stehen auf Wachstum"

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Die Wirtschaftsprüfer von PwC prognositizieren für das laufende Jahr in Deutschland einen E-Book-Umsatz in Höhe von 286 Millionen Euro durch Belletristik sowie Kinder- und Jugendbücher. Das wären knapp 6 Prozent der Gesamteinnahmen innerhalb dieser Segmente.

Für die Studie "E-Books im Aufwind" hat PricewaterhouseCoopers (PwC) nach eigenen Angaben im Sommer 2013 mehr als 1.000 Onlinenutzer in Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren zur Nutzung von E-Books befragt. Für den E-Book-Markt stehen "die Zeichen auf Wachstum", so die PwC-Experten − 2012 hätten sich die Umsätze mit belletristischen E-Books fast verdreifacht. Offliner wurden bei Erhebung alleridngs nicht berücksichtigt, was die Aussagekraft für die Gesamtbevölkerung einschränkt. Deshalb gibt es etwa im Vergleich zur kürzlich veröffentlichten Bitkom-Studie abweichende Werte.

Zu den Ergebnissen der PwC-Studie:

  • Insgeamt haben 64,9 Prozent der befragten Onlinenutzer mindestens schon einmal ein E-Book gelesen
  • 12,7 Prozent gaben an, "regelmäßig" E-Books zu lesen
  • 16,9 Prozent lesen "ab und zu" E-Books 
  • Keine E-Books gelesen haben 36,9 Prozent der Befragten

Welche Endgeräte werden genutzt?

  • PCs/Notebooks (31,2 Prozent) sowie E-Reader (31,2 Prozent) sind laut PwC-Erhebung für Vielleser ("Intensive Nutzung") die bevorzugten Lesegeräte. Auf den Plätzen folgen Smartphones (18 Prozent) und Tablets (17,1 Prozent). 

Platzersparnis sei für zwei Drittel der Befragten ein Argument für den Kauf von E-Books. Zudem würde ein Großteil der Konsumenten einen günstigeren Preis gegenüber gedruckten Büchern erwarten:

  • 53 Prozent der Befragten fanden, dass ein "E-Book deutlich bzw. sehr viel günstiger als die Printausgabe sein soll"
  • Ein E-Book dürfe genauso viel kosten wie die gedruckte Ausgabe, so dagegen die Ansicht von 10 Prozent der Befragten.

Weiterhin hauptsächlich gedruckte Bücher lesen, dazu aber auch E-Books ausprobieren, wollen 54,7 Prozent der Onlinenutzer und 45,7 Prozent gaben an, auch künftig keine E-Books lesen zu wollen.

Auf großes Interesse stößt auch die Ausleihe elektronischer Bücher, so ein weiteres Ergebnis der Studie: Rund 34 Prozent der Konsumenten würden einen solchen Service gern nutzen. Für ein Flatrate-Modell votierten hier 40 Prozent.

Der Buchmarkt 2017

Die PwC-Experten erwarten, dass der Umsatz mit E-Books bei Belletristik, inklusive Kinder- und Jugendliteratur, bis 2017 auf 852 Millionen Euro klettern wird − im Schnitt wäre das eine Zunnahme um 43 Prozent pro Jahr. Bei der Belletristik hätten E-Books dann einen Anteil von 16 Prozent am Gesamtmarkt. Bei Sach- und Fachbüchern schätzt man den Umsatzanteil für E-Books dann auf 21 Prozent.

Für den Buchmarkt rechnen die Marktforscher einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro für 2017 voraus, bei einem jährlichen Wachstum von 0,7 Prozent. Begründet wird das Wachstum durch den steigenden Verkauf von E-Books, der die Verluste im Printbereich kompensieren könne.