Bider & Tanner löst Partnerschaft mit Orell Füssli

Getrennte Wege

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Bider & Tanner, nach eigener Angabe Basels größte unabhängige Buchhandlung, wird die strategische Partnerschaft mit Orell Füssli auflösen. Als Grund wird der Zusammenschluss der Zürcher Buchhandlung mit Thalia Bücher in der Schweiz genannt.

Wegen dieser Fusion haben die Eigentümer von Bider & Tanner mit dem Rückkauf der Orell Füssli-Minderheitsbeteiligung reagiert, schreibt die Basler Buchhandlung in ihrer Medieninformation. "Bider & Tanner Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler" soll wieder zu 100 Prozent in Basler Besitz kommen. Die Eigentümer Franziska und Jens Stocker werden die 25-Prozent-Beteiligung am Aktienkapital ihrer Firma zurückkaufen, die sie im Jahr 2010 an Orell Füssli abgetreten hatten. Damit reagiert das Ehepaar Stocker auf den Zusammenschluss der Zürcher Traditionsbuchhandlung mit der Buchhandelskette Thalia im Oktober.

"Die strategische Partnerschaft mit Orell Füssli war für uns in verschiedenen Bereichen inspirierend und nutzbringend", so Jens Stocker. "Sie hat uns aber zugleich die beruhigende Bestätigung gebracht, dass Bider & Tanner die Herausforderungen des heutigen Geschäftsumfelds auch im Alleingang meistern kann."

Angesichts des Zusammenschlusses von Orell Füssli mit einer starken lokalen Mitbewerberin gebe es für die Besitzer keine Alternative zur Rückkehr in die hundertprozentige Eigenständigkeit. "Diese wird erleichtert durch die Tatsache, dass aus der dreijährigen Zusammenarbeit keine irreversiblen Projekte oder Investitionen resultiert haben", so die nüchterne Bilanz.

Neben der konsequenten Weiterentwicklung des Angebots an E-Eooks will Bider & Tanner in den kommenden Monaten den Bestell- und Lieferservice im Internet weiter ausbauen. Den Vorrang genieße aber weiterhin das Ladengeschäft an der Ecke Aeschenvorstadt/Elisabethenstrasse. "Bider & Tanner ist und bleibt in erster Linie eine lokale Buchhandlung mit einem umfassenden CD-Sortiment und einer Ticket-Vorverkaufsstelle", bekräftigt Franziska Stocker. "Unsere solide Verankerung in einem kulturell interessierten Publikum aller Altersschichten verdanken wir dieser 'Bâleness'; dieses Erfolgsmodell pflegen wir weiter."