Unbequeme Fragen 1

Welche Verantwortung haben Sie als Meinungsbildner?

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Welche Gedanken machen sich Jugendbuch-Verleger und Buchhändler um ihre Verantwortung als Meinungsbildner? Die Labor Ateliergemeinschaft, die Gastblattmacher des am Donnerstag erscheinenden Börsenblatt-Spezial Kinder- und Jugendbuch ist, hat nachgefragt:
Welche Gedanken machen Sie sich um Ihre Verantwortung als Meinungsbildner?

 

Alexandra Borisch, Kerle Programmleiterin: Ich sehe mich nicht als Meinungsbildner. Ich möchte Bücher machen, an denen Kinder Spaß haben und die sie gerne lesen.

Ulrich Störiko Blume, Verleger Hanser Kinder- und Jugendbuch: Nicht müde werden in der Lust am Fördern guter Bücher, bei Autoren, Buchhändlern und Lesern.

Monika Bilstein, Peter Hammer-Verlegerin: Der Peter Hammer-Verlag ist insgesamt so ausgerichtet: Wir verlegen Bücher, deren Autoren sich politisch und gesellschaftlich engagieren, oder emanzipatorische Kinderbücher.

Susann Struppert, Buchhandlung Serifee in Leipzig: Darüber mache ich mir Gedanken, und ich beeinflusse meine Kundschaft, so gut ich kann.

Herwig Bitsche, NordSüd-Geschäftsführer: Viele! Aber, was zählt, sind die Taten und da bin ich noch nicht zufrieden.

Susanne Petzel, Buchhandlung Land in Sicht in Frankfurt: Ja, das ist uns sehr wichtig. Das Büchermeer ist weit und groß, und wir möchten beim Segeln und Entdecken helfen. Wir denken deshalb intensiv darüber nach, was unsere Kunden interessieren und ansprechen könnte, und wir achten vor allem auch auf das, was uns begeistert und wichtig ist.

Paula Peretti, Baumhaus- und Boje-Verlagsleiterin: Ja, wir nehmen diese Verantwortung ernst. Ein gut geschriebenes Jugendbuch wird auch den kritischen Blick schärfen und zum Nachdenken herausfordern. Das können auch schon Bilderbücher. Presse und Buchhandel sind für uns sehr wichtige Partner, um unser Programm durchzusetzen.

Jan Weitendorf, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Oetinger: Ich mache mir mehr Gedanken über unsere Rolle als Begleiter der "Erwachsenen von morgen" und die damit verbundene Verantwortung

Andrea Herzog, Hörcompany-Verlegerin: Keine Mist zu produzieren, Vielfalt sichtbar zu machen und zu zeigen, was es für wunderbare Texte für Kinder und Jugendliche gibt. Diese zum Hören aufzubreiten, was Konzentration erfordert und fördert und die Phantasie beflügelt.

Klaus Kämpfe-Burghardt, Ueberreuter-Geschäftsführer: Ja, bei einzelnen Büchern. Darüber hinaus nicht, weil wir dafür zu klein sind.

Weitere Fragen (und Antworten) finden Sie am Donnerstag im Börsenblatt-Spezial Kinder- und Jugendbuch.