Gesetz verabschiedet

Buchpreisbindung nun auch in Israel

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Knesset hat ein "Gesetz zum Schutz der Literatur und der Autoren in Israel" beschlossen. Darauf weisen die Preisbindungstreuhänder der Verlage in ihrem aktuellen Arbeitsbericht hin.

Als Ziele definiere das Ende Juli verabschiedete Gesetz die angemessene Bezahlung israelischer Autoren für ihre Werke und die Förderung der Literatur in Israel. Es gehe dem Gesetzgeber jedoch auch darum, den Wettbewerb zwischen Verlegern und Händlern hinsichtlich der Menge, der Vielfalt und der Qualität von Büchern zu gewährleisten.

Zur Begründung verweise das israelische Kultusministerium darauf, dass Bücher und Literatur als Gegenstände von besonderem kulturellen Wert anzusehen seien und deshalb in vielen Ländern der westlichen Welt eine Regulierung des Marktes für erforderlich gehalten werde.

Das gelte auch für Israel, wo der Buchmarkt zu 80 Prozent von zwei großen Buchketten kontrolliert werde - eine davon stehe unter der Kontrolle eines großen Verlags. Diese Situation fügt dem Prinzip des freien Wettbewerbs aus Sicht des Kultusministeriums "erheblichen Schaden" zu. Es gebe deshalb keine andere Möglichkeit als die, den Markt durch Einführung einer Preisbindung zu regulieren - für die Preisbindungstreuhänder der deutschen Verlage eine "weitsichtige Entscheidung".

Israelische Verleger und Autoren hatten im vergangenen Jahr vehement gegen Dumpingpreise der beiden großen Buchhandelsketten Steinmatzky und Tsomet Sefarim protestiert. Israelische Verleger und Autoren unterzeichneten einen Protestbrief an die zuständige Erziehungsministerin Limor Livnat, die daraufhin einen Gesetzentwurf mit einer Preisbindung über 18 Monate und Mindesthonoraren für Autoren vorlegte.