Vorsicht Buch!-Aktion

„Höchste Lesung“ trifft „Deutschen Buchpreis“

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Die erste Lesung des Radiosenders hr-Info im 53. Stockwerk des Maintowers war zugleich eines der begehrten Blind-Dates mit einem für den Deutschen Buchpreis 2013 nominierten Autoren. Clemens Meyer stellte auf knapp 200 Metern Höhe seinen Roman „Im Stein“ vor. Der Radiosender sucht Buchhändler für gemeinsame Aktionen rund um die Buchmarketingskampagne „Vorsicht Buch!“

Das Informationsradio des Hessischen Rundfunks, hr-Info, ist auf der Suche nach inhabergeführten Buchhandlungen in Hessen, die langfristig mit hr-Info zusammenarbeiten möchten und „Spaß daran haben, sich medial einzubringen."

Laut Anschreiben des Senders sollen die Buchhändler als Ansprechpartner und Experten in Sachen Literatur fungieren und sich sowohl online als auch on Air einbringen. „Vorstellbar ist darüber hinaus, gemeinsame Aktionen zu entwickeln und zu veranstalten, wie Lesungen an ungewöhnlichen Orten, Streitgespräche, Autorenlesungen…“ kündigt hr-Info im Schreiben an und bittet Sortimenter, sich per E-Mail an vorsichtbuch@boev.de zu wenden (mehr Informationen siehe PDF im Anhang).

Wie eine ungewöhnliche Veranstaltung aussehen könnte, demonstrierte der Radiosender selbst und lud am Dienstagabend im Rahmen der aktuellen Vorsicht Buch!-Kampagne zur „höchsten Lesung Frankfurts“ ein, die mitgeschnitten wurde und am Freitag on Air gehen soll. Die Lesung war gleichzeitig eines von acht Blind Dates mit einem Autor auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2013.

Und so wusste keiner der Zuhörer im restlos ausgebuchten Sender, dass er auf Clemens Meyer treffen würde, der aus seinem Roman „Im Stein“ las. Vom 53. Stock des Maintowers konnte man erst den Sonnenuntergang und dann den Blick auf die nächtliche Silhouette Frankfurts werfen und dabei Meyer lauschen, der mit sympathischer Offenheit auf alle Fragen von Moderator Frank Statzner (Büchercheck) einging.

 „Klar bist Du überzeugt davon, dass du auf die Longlist gehörst. Die Frage ist nur, ob die anderen es auch erkennen. Letztlich entscheiden andere über dich.“ Denn Selbstbewusstsein sei für einen Autor genauso wichtig wie Zweifel. Seinen Roman „Im Stein“ beschreibt Meyer so: „Ich erzähle den Kosmos der letzten 20 Jahre im Zerrbild des Rotlichts. Politik, Philosophie, Sex, Pornografie, Wirtschaft – alles kommt vor.“ Ergebnis seiner jahrelangen Recherchen ist ein mehrstimmiger Roman. „Wir leben seit 2001 im Chaos“, ist Meyer überzeugt. Der Autor, der selbst „keinen geraden Lebenslauf gewählt hat“, verschiedene Jobs hatte und sogar im Gefängnis saß, orientiert sich poetisch „am Grund des Lebens“.