ProtoType 2013

Eine Ideenrakete zum Fliegen bringen

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Neue Gedanken und Ideen spielerisch zur Diskussion stellen oder mit Ideengebern in Kontakt kommen – das soll die Plattform FlyUp, einer der vier ProtoTypen dieses Jahres, bieten.

Ausgedacht hat sich FlyUp die vierköpfige Projektgruppe mit Eva Heptner, Stefanie Penck, Charlotte Reimann und Wilhelm Schäfer. Bei ihrer Plattform kann jeder Mitspieler eine Idee, Frage oder Problemstellung einbringen, indem er sie in eine Ideenrakete setzt, diese in den Himmel schießt und zum Fliegen bringt oder aber anderen Raketen neuen Treibstoff (Ideen) hinzufügt. Zum Start gibt der Ideengeber den Zeitraum seines Spiels an – er hat entweder 24 Stunden oder 7 Tage Zeit, um Mitspieler von seiner Idee zu überzeugen und diese über die drei Stufen der Startvorbereitungen zu bringen.

In Stufe 1 erspielt man sich zunächst einmal einen Platz auf der Startrampe, indem man mindestens einen Mitspieler findet, dem die Idee gefällt. Stufe 2 sieht vor, dass neue Anregungen, Bilder, Videos oder Texte von anderen Spielern dem Projekt hinzugeführt werden und es sich so weiterentwickeln lässt. Damit der Startknopf der Ideenrakete auch wirklich aktiviert werden kann, braucht das Projekt in Stufe 3 erneut fünf Likes der Mitspieler.

Falls es dem Ideengeber nicht gelungen ist, diese drei Stufen zu bewältigen, wird die Rakete im Ideenpark gelagert. Sie kann dort aber jederzeit „wiederbelebt“ und mit neuen Ideen abermals an den Start gebracht werden.

Hat die Ideenrakete die Startvorbereitungen erfolgreich gemeistert, wird sie auf die Umlaufbahn geschickt und trifft dort auf andere erfolgreiche Projekte, Neugierige, Kreative und vielleicht den ein oder anderen interessierten Investor.

Der ProtoTyp FlyUp stellt so eine branchenspezifische Plattform für Trendscouting dar, auf der Ideensucher Anregungen, Austausch und vor allem neue Ideen mit Potenzial entdecken können. Dabei geht es nicht so sehr um die abschließende Finanzierung des Projekts, wie es bei Crowdfunding-Plattformen der Fall ist. Vielmehr wird es als wirkliches Spiel verstanden, bei dem die Ideen und Projekte von allen Seiten angereichert werden können und den Nutzern durch moderierte Projektvorstellungen in wechselnden „Editorials“ Trends, Produkte und Menschen ausführlicher vorgestellt werden.

Insbesondere vom kollegialen Miteinander bei FlyUp ist Onkel & Onkel-Verleger Volker Oppmann, der auch  textunes und die Bücher-Plattform log.os gegründet hat, angetan:  „Mir gefällt das Konzept von FlyUp, weil es der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu einer Wissensgesellschaft Rechnung trägt, in der jeder Wissensarbeiter seine Produktionsmittel, d.h. sein Wissen besitzt und mobil ist.
Nichtsdestotrotz ist jeder Wissensarbeiter auf die Zusammenarbeit mit anderen angewiesen, um das eigene Wissen produktiv machen zu können, d.h. er ist auf eine (Selbst-) Organisation angewiesen, die aber nicht mehr länger ein Unternehmen herkömmlicher Bauart zu sein braucht.
Wir werden es in Zukunft also verstärkt mit kleinen, äußerst agilen und flexiblen Organisationseinheiten zu tun haben, denen FlyUp einen äußerst attraktiven Raumhafen bietet, gemeinsam etwas zu unternehmen und Expeditionen in neue Tätigkeitsgebiete zu starten. Der Count Down läuft – FlyUp!"