Mit der Stadtbibliothek Stuttgart werde eine Bibliothek geehrt, heißt es in der dbv-Mitteilung, die schon früh ihr Zukunftskonzept der "Bibliothek als innovativer Lernort" entwickelt und konsequent umgesetzt habe. Nach dem Umzug in ein neues Haus wurden besonders im Bereich der Vermittlung digitaler Kompetenzen viele neue, kreative Wege beschritten.
Zudem werde gerade dem realen Raum eine entscheidende Bedeutung beigemessen: Mit ihrem Neubau der Zentralbibliothek, dem leistungsfähigen Netz von 17 Stadtteilbibliotheken und den zwei Bücherbussen schaffe die Stadtbibliothek Stuttgart eine außergewöhnliche Atmosphäre, die den Dialog zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Generationen und sozialer Hintergründe fördert. Seit Eröffnung des Neubaus 2011 wurden über 2,6 Millionen Besucher in die Zentral- und Stadteilbibliotheken gelockt.Die Jury unter Vorsitz von dbv-Präsidentin Gudrun Heute-Bluhm hob besonders hervor, dass sich die neue Zentralbibliothek hinter dem Bahnhof als Anlaufstelle in einem schwierigen Stuttgarter Stadtteil der gesamten Bevölkerung der Stadt öffnet und das Viertel belebt und aufwertet. Auch die Stadtteilbibliotheken machen Angebote an alle sozialen Gruppen. "Die Bibliothek hat sich schon beim ersten Spatenstich des Neubaus für Toleranz ausgesprochen und sich ganz bewusst an Menschen mit Migrationshintergrund gewandt", so Heute-Bluhm in der Jurysitzung.
Besonderes Lob für drei weitere Bibliotheken
Neben der ausgezeichneten Bibliothek werden drei weitere nominierte Bibliotheken von der Jury als besonders verdienstvoll hervorgehoben: das Lernatelier Karlstadt, eine innovative Schulbibliothek in Bayern, die Stadtbibliothek Gütersloh, die sich in Krisenzeiten mit einem fundierten Konzept auf wichtige Kernthemen konzentriere und so ihre knappen Ressourcen sehr gezielt einsetze, und die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften − Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, die substanziell neue Dienstleistungen für die Informationsversorgung entwickelt habe .