EIBF präsentiert Studie zu Interoperabilität

"Zeit für offene E-Book-Standards"

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Bei der jährlichen Konferenz der Europäischen und Internationalen Buchhändlervereinigung (EIBF) ist heute eine Studie der Universität Mainz zur Interoperabilität von E-Book-Formaten vorgestellt worden. Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, fordert im Vorwort der Studie: "Jetzt ist die Zeit für offene E-Book-Standards."

Die Autoren der Studie, die Mainzer Buchwissenschaftler Christoph Bläsi und Franz Rothlauf, ziehen aus ihrer Untersuchung verschiedener offener und proprietärer Standards für elektronische Bücher den Schluss, dass es "keinen technischen oder funktionalen Grund dafür gebe, nicht EPUB 3 als interoperablen, offenen Standard für E-Books zu verwenden". Dies ist vor allem an die Adresse von Amazon und Apple gesagt, die mit ihren hauseigenen Formaten KF8 und iAuthor nicht weit vom EPUB-Standard entfernt sind, aber durch DRM-(Digital-Rights-Management)-Schranken ihre Ökosysteme gegen eine offene, plattformübergreifende Lösung abschotten. Es sei möglich, so Bläsi und Rothlauf, DRM-Lösungen einzusetzen, die ebenfalls interoperabel seien. Nur so könnten alle Buchhändler gleichberechtigt und ohne Beschränkungen E-Book-Handel betreiben – über Format- und Landesgrenzen hinweg.

Stichwort Interoperabilität
Unter Interoperabilität (engl. interoperability) versteht man die Fähigkeit unterschiedlicher technischer Systeme und Formate miteinander zusammenzuarbeiten bzw. kompatibel zu sein.