Jugendbuchmesse in Bologna

"Wir brauchen passgenaue Angebote"

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Heute wird die 50. Internationale Jugendbuchmesse in Bologna eröffnet, die für die deutschen Verlage schon gestern Abend mit dem traditionellen Empfang der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen avj begann. Vorsitzende Renate Reichstein zog in ihrer Rede eine positive Bilanz, brachte aber auch die Schwierigkeiten im Segment Jugenbuch zur Sprache.

Vor rund 150 Verlegern und Verlagsmitarbeitern, Autoren, Illustratoren und Journalisten bescheinigte Reichstein im Istituto di cultura germanica, dem Kinder- und Jugendbuch gehe es gut in Deutschland, das Segment erreiche vom Umsatz her einen Marktanteil von knapp 16 Prozent. Auch wenn zunehmend andere Medien Einzug in die Kinderzimmer hielten, sei das Buch dort immer noch sehr präsent.

Beim Jugendbuch sehe es anders aus: Auch wenn laut JIM-Studie 23 der Jugendlichen angeben, sogar täglich ein Buch zu lesen, führe das Jugendbuch ein schwierigeres Dasein zwischen Kinderbuch und All Age-Titeln. „Aber die Verlage machen sich fit für den digitalen Wandel“, so Reichstein. Für sie sei es eine Herausforderung, für die Zielgruppe der 12- bis 16-Jährigen entsprechende Angebote zu finden – „denn ‚den‘ Jugendlichen gibt es längst nicht mehr. Wir brauchen passgenaue Angebote, die Jugendlichen in ihrer Leselust bestärken. Halten Sie in unser aller Interesse in Bologna Ausschau nach solchen Titeln“, appellierte Reichstein an die mehr als 100 Verlagsmitarbeiter im Saal.