Gestorben

Friedenspreisträger Chinua Achebe

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Eine der wichtigsten Stimmen Afrikas ist tot: Der nigerianische Schriftsteller Chinua Achebe, Friedenspreisträger des Jahres 2002. Er wurde 82 Jahre alt. 

Frieden in Regionen herzustellen, die einem permanenten Kulturkonflikt ausgesetzt sind - das war Chinua Achebes zentrales Thema. Er sei eine der kräftigsten und zugleich subtilsten Stimmen Afrikas in der Literatur des 20. Jahrhunderts, so hatte die Jury des Friedenspreises 2002 ihre Entscheidung für ihn begründet. Sie lobte ihn als "unnachgiebigen Lehrer und Moralisten", und vor allem als "einen großen Erzähler", dessen Stil stark geprägt sei durch die orale Erzählkunst seines Volkes, der er damit ein Denkmal setze.

Chinua Achebes wurde am 15. November 1930 in Ogidi im Osten Nigerias als Sohn eines Katechisten und Lehrers der Church Missionary Society geboren, gehörte dem Volk der Igbo an. 1958 erscheint mit "Things Fall Apart" (deutsch: "Alles zerfällt" bei S. Fischer) der erste Roman Achebes, der seinen Weltruhm begründet und in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurde. In diesem und in den folgenden Romanen beschäftigt sich Achebe vor allem mit den Konflikten, in die das traditionelle Afrika durch den Kontakt zur modernen Welt gerät. Zuletzt lebte er in den USA.

Mehr über ihn, die Friedenspreisverleihung des Jahres 2002 und Laudator Theodor Berchem: hier.