Orell Füssli-Bilanz 2012

Buchhandelssparte verliert Umsatz, steigert Gewinn

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Orell Füssli hat mit seiner Buchhandelssparte 2012 einen Umsatz von 109,5 Millionen Schweizer Franken erzielt − das war ein Minus von 3,7 Prozent zum Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 2,5 Millionen Schweizer Franken, meldet das Unternehmen.

Den Umsatzrückgang in der Buchhandelssparte führt das Unternehmen in seiner Bilanzmeldung auf die niedrigeren Verkaufspreise zurück. Die Anzahl der abgesetzten Bücher sei zwar stabil geblieben, aber die Verlagerung vom stationären Buchhandel zum Online-Handel sowie zum E-Book halte unvermindert an. Dies hätte man "aber weitgehend in den eigenen Verkaufskanälen" aufgefangen. Den Gewinn habe man auch "dank der Anpassung des Filialnetzes und einer strikten Ausgabenpolitik" erzielt. Im Geschäftsjahr 2011 hatte die Buchhandelssparte einen Verlust von 3,5 Millionen Schweizer Franken eingefahren (hier schlugen Sonderaufwendungen für die Anpassung des Filialnetzes zu Buche, so Orell Füssli).

Der Umsatz in der Verlagssparte lag 2012 um 9 Prozent unter dem Vorjahresresultat. Orell Füssli begründet dies vor allem mit der "Reduktion von wenig rentablen Aktivitäten beim Verlag Huber und bei Auftragswerken" sowie durch "negative Währungseffekte bei hochpreisigen Bilderbüchern des atlantis Verlags". Verbessert haben sich laut Bilanz zwei Segmente: der Umsatz stieg beim Sachbuch um 10 Prozent, beim Globi-Verlag um 15 Prozent.

Die Orell Füssli Gruppe insgesamt verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 284,9 Millionen Schweizer Franken, minus 1 Prozent zum Vorjahr. Das EBIT liegt bei 3,6 Millionenr Franken (2011: 2,4 Millionen), das Jahresergebnis bei 0,8 Millionen Franken (2011: minus 0,2 Millionen Franken).

Joint Venture mit der Thalia Bücher AG in der Schweiz geplant

Anfang März hatte Orell Füssli den Zusammenschluss seiner Buchhandelssparte mit der Thalia Bücher AG in der Schweiz angekündigt. Dem geplanten Joint Venture müssen noch die Wettbewerbsbehörden zustimmen. "Das Joint Venture wird gute Voraussetzungen schaffen, um langfristig dem zunehmenden Druck mächtiger standzuhalten und eine schweizerische Antwort zu bieten", heißt es in der Bilanz-Meldung.