TV-Tipp

"Schattenseiten, die kaum ein Kunde kennt"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Auch die MoMa-Reporter der ARD berichten über "Verhaltenskontrollen" und das Thema Leiharbeit bei Amazon.

Ein kurzer Beitrag im Morgenmagazin des ARD (ausgestrahlt am Samstag, 22. Dezember) könnte dazu beitragen, das Sauber-Image des Onlinehändlers Amazon anzukratzen. Denn vielen Kunden ist gar nicht klar, dass Amazon den Großteil seiner Weihnachtsaushilfen nach den Feiertagen sofort entlässt, und dass die Arbeitsbedingungen in den Abfertigungszentren von vielen Mitarbeitern laut ver.di als "unerträglich" bezeichnet werden.

Um bis zu 2 Millionen Pakete am Tag zu versenden, legen die Mitarbeiter in der Halle bis zu 20 Kilometer täglich zurück, heißt es im ARD-Bericht. Über "Verhaltenskontrollen" werden auch die Pausen der Mitarbeiter gesteuert: Die 35-minütige Pause beginnt und endet demnach mit einem Gongschlag; bis die Mitarbeiter die Sicherheitsschleusen verlassen haben (sie könnten ja Ware stehlen), ist die Pause bereits zur Hälfte rum.

Nach wie vor sehen viele Kunden nur, wie "bequem" es ist, statt einem Einkaufsbummel in verstopften Geschäften ein Paket entgegenzunehmen (oder an der Packstation abzuholen).