litprom-Bestenliste


Liebe, Tod und politischer Umsturz

23. Juli 2015
von Börsenblatt
In der aktuellen litprom-Bestenliste Weltempfänger belegen Autoren aus Kolumbien und Neuseeland die ersten drei Plätze. Ganz oben rangiert Tomás González mit "Das spröde Licht". 



Der Kolumbianer Tomás González steht mit "Das spröde Licht" (S. Fischer) auf Platz 1 – und empfiehlt sich als Autor von Weltrang. In "berückend schöner Sprache", so die litprom-Mitteilung, geht um nicht weniger als Liebe und Tod. Keri Hulme aus Neuseeland bezaubert in "Steinfisch" (S. Fischer) mit magischen Geschichten und Carl Nixon lasse in "Rocking Horse Road" im Christchurch der 1980er Jahre ein kollektives Ich den Mord an einem Mädchen aufklären.

Friedenspreisträger Boualem Sansal erzählt von der "Rue Darwin" (Merlin Verlag) in Algier – dabei auch von sich selbst. Alejandro Zambra aus Chile muss in "Die Erfindung der Kindheit" (Suhrkamp) weit in die finsteren Jahre der Diktatur zurückgehen, um sich selbst zu verstehen. Fariba Vafi lässt die Leser in "Kellervogel" (Rotbuch Verlag) am Alltag einer vermeintlich einfachen Hausfrau in Teheran teilnehmen und vermittelt dabei subtil politische Botschaften. Und wie ein politischer Umsturz zu scheinbar unüberwindbaren Gräben zwischen den Familienmitgliedern führt, schildert Maaza Mengiste aus Äthiopien in ihrem Debüt "Unter den Augen des Löwen" (Verlag Das Wunderhorn).  


In jeder Ausgabe des Weltempfängers nennt ein Juror einen Titel, dessen Übersetzung ins Deutsche wünschenswert wäre. Diesmal empfiehlt Anita Djafari: "Theravada Man (Bay Owl Press)" von Manuka Wijesinghe (Colombo 2009) – erster Teil einer Trilogie zur Geschichte Sri Lankas.

Die komplette Weltempfänger-Liste (inklusive Angabe der Übersetzer) finden Sie hier.