Im nächsten Jahr wird die Verlagsgruppe 60 – und Geschäftsführer Klaus Kluge nahm den Geburtstag zum Anlass, den ersten Satz des ersten Romans zu zitieren, den Gustav Lübbe und seine Frau Ursula verlegt haben: "Das Wasser war klar wie ein Bergquell, aber an manchen Stellen so tief, dass die Schwärze unter mir lag wie ein grundloser Krater…" Er stammt aus dem "Jerry Cotton"-Roman "Ich jagte den Diamanten-Hai". Mit ihm begann eine Verlagsgeschichte, die inzwischen fast einzigartig ist: Bastei Lübbe ist noch heute in Familienbesitz. Verleger Stefan Lübbe stellte diese Tradition heraus, als er seine 90-jährige Mutter – "Queen Mum" – in der Schanzenstraße begrüßte.
Nach dem Verlagsstart in der "legendären Garage in Bergisch-Gladbach" gab es neben Jerry Cotton etliche weitere sehr erfolgreiche Autoren, unter ihnen Ken Follett und Dan Brown, daran erinnerte Klaus Kluge. Und er griff einen aktuellen Titel heraus: "Er ist wieder da", die Hitler-Parodie von Timur Vermes, der bei Eichborn verlegt wird, dem Verlag, den Bastei Lübbe zuletzt übernommen hat. "112.314 Exemplare haben wir bis jetzt verkauft und mehr als die Hälfte davon noch mal als Hörbuch", sagte Kluge deutlich stolz, "und Eichborn ist wieder dort, wo der Verlag herkommt und wo er hingehört: bei Literatur, die gegen den Strich gebürstet ist."
Dann übergab er das Wort an ARD-Moderator Peter Großmann, der als ersten Gast auf der Bühne Ingrid Steeger begrüßte. Mit ihr sprach er über ihre Autobiographie "Und find es wunderbar" und über die Klamauk-Serie "Klimbim", die die 65-Jährige auch heute noch als einen der Höhepunkte ihres Lebens sieht.
Ein zweites Highlight des Programms 2013 wird Heiner Lauterbachs neues Buchs sein: "Man lebt nur zweimal". Es ist nach "Nichts ausgelassen" (Droemer) die zweite Autobiografie des Schauspielers. In ihr erzählt er nun zu seinem 60. Geburtstag von seinem neuen Leben, abseits wilder Drogennächte und Skandale.
Auch im Anschluss ging es um milde Feierformen wie Pyjama- oder Liebeskummerpartys, zu denen Bestsellerautorin Kerstin Gier in ihrem neuen Werk einlädt: "Das Mütter-Mafia-Buch". Es ist weder Roman noch Sachbuch, erklärte sie, sondern eine Mischung aus allem, eine Art Mitmachbuch, das zudem Rezepte, Listen und Sprüche enthält und in dem es darum geht, "wie man das Leben mehr genießt".
Zum Ausklang des Nachmittags präsentierte der Verlag dann "pages", das neue Magazin von Bastei Lübbe, in dem Autoren ebenso wie Mitarbeiter vorgestellt werden. Und "Coffeeshop", ein multimediales Projekt, das am 30. November starten soll. Mit ihm will sich der Verlag "noch interaktiver und verknüpfter" zeigen.
Die Gäste im proppenvollen Foyer des Verlagshauses fühlten sich zweieinhalb Stunden lang offensichtlich bestens unterhalten – und die Botschaft ist auch angekommen: Bastei Lübbe ist gut aufgelegt.
