Branchen-Monitor Buch: Oktober

Fertig zum Jahresendspurt

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft hat sich der Wind offenbar gedreht: Der Buchhandel verbucht zum zweiten Mal in Folge ein Umsatzplus.

Es könnte eine Aufholjagd oder eben der viel beschworene Jahresendspurt werden. Nach dem leichten Plus im September konnten die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser im Oktober ihre Entwicklung stabilisieren und beim Barumsatz einen Zuwachs von 5,1 Prozent erreichen.

Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, den die Marktforscher von Media Control GfK International im Auftrag des Börsenvereins erstellen. Geschuldet ist das erfreuliche Ergebnis des vergangenen Monats aber auch einem zusätzlichen Verkaufstag, den es im Oktober 2011 nicht gegeben hat.

Mit dem positiven Oktober-Resultat ist es den Händlern gelungen, in der Gesamtabrechnung kräftig Boden gutzumachen – das bis September aufgelaufene Minus von zwei Prozent ist per Ende Oktober auf 1,2 Prozent zusammengeschmolzen.

Über alle Editionsformen und Warengruppen hinweg waren im vergangenen Monat ausschließlich schwarze Vorzeichen zu sehen. Das Taschenbuch erlebte mit einem Anstieg um fast elf Prozent einen regelrechten Boom – kein Wunder, belagern doch alle drei "Shades of Grey"-Titel seit Wochen die Taschenbuch-Bestsellerliste. Auch Hörbücher legten in der Gunst der Kunden wieder zu: Sie kommen auf einen Zugewinn von 9,2 Prozent. Selbst Hardcover mussten sich mit einem Plus von 2,7 Prozent nicht verstecken.

Bei den Warengruppen schnitten die Ratgeber am besten ab (plus 7,6 Prozent), es folgten die Belletristik mit 6,5 Prozent sowie Kinder- und Jugendbücher mit 5,5 Prozent. Das Schlusslicht bildeten die Sachbücher.

Der Sortimentsbuchhandel übersprang im Oktober zum zweiten Mal in diesem Jahr die Nulllinie – nach einem Plus von 0,5 Prozent im März – und legt mit 1,8 Prozent das bislang beste 2012er-Ergebnis vor. Auch der Rechnungsumsatz wartete mit einem rekordverdächtigen Wert auf: Plus 18,1 Prozent heißt es im Branchen-Monitor Buch.

Trotz der schwarzen Zahlen können die stationären Händler mit der Entwicklung der gesamten Vertriebskanäle nicht mithalten. Doch auch ihnen ist es durch den guten Oktober gelungen, das aufgelaufene Jahresminus zu verringern – von 4,7 Prozent auf vier Prozent.

Das Weihnachtsgeschäft kann also kommen. Der Einzelhandelsverband Deutschland geht davon aus, dass es ein Umsatzplus von 1,5 Prozent in die Kassen der Händler spülen wird.

Christina Schulte