Twittern auf der Monsterwelle

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Ob “Wetten, dass?” oder US-Wahlkampf: Jedes Live-Event findet heute auch in Echtzeit im Social Web statt. Auch die Frankfurter Buchmesse, #fbm12 war sogar Trending Topic in der deutschen Twitter-Sphäre. Buchmesse-Social-Web-Worker Frank Krings erzählt.

Für das Live-Event Frankfurter Buchmesse war ich als PR-Manager der Frankfurter Buchmesse mitverantwortlich. Und vielleicht sind meine Erlebnisse für Leser, die auch Events veranstalten, hilfreich. Ich schreibe übrigens betont “mitverantwortlich”, denn als Veranstalter bist du im Social Web nur ein Akteur unter vielen: Immer mehr Besucher twittern, facebooken, instagrammen mit Smartphones direkt vor Ort.

So entstanden unter dem Hashtag #fbm12 (für Frankfurter Buchmesse 2012) massenweise informative, originelle Tweets die ich mit @book_fair nur zu retweeten brauchte. Twittern auf der Monsterwelle, sozusagen. Für die ersten Messetage war #fbm12 sogar Trending Topic in der deutschen Twitter-Sphäre. Da die Zahl aktiver deutscher Twitterati im Gegensatz zu den USA noch überschaubar ist, lässt sich das auch für kleinere Events erreichen.

Aber wie? Was mir 2012 so wie noch nie geholfen hat, ist der im Netz-Sprech hässlich betitelte User Generated Content. So fand ich auf der Foto-Plattform Instagram unter den Tags fbm12 und buchmesse attraktive Schnappschüsse von Besuchern, die ich dann auf unserer Fanpage teilen oder twittern konnte. Gut für uns, gut für den Urheber der Fotos, gut für den Buchmesse-Buzz. Auch auf YouTube waren einige share-”würdige” Fanvideos dabei. Und auf Facebook stellten Social-Media-Profis komplette, öffentlich teilbare Fotogallerien zB von Cosplayern ein. Um noch mehr Blogger-Beiträge zu finden, forderte ich in unserem Firmen-Blog dazu auf, diese per Link in die Kommentar-Funktion unseres Blogs zu posten. Selbst schlecht geschriebene Blog-Artikel sind immer noch ein wertvolles Feedback von Kunden: Wie haben sie persönlich die Messe erlebt?

Kurzum: Jeder Veranstalter sollte neben eigener PR und klassischer Presse-Berichterstattung auch den User Generated Content ernst nehmen und fördern. Etwa durch eine großzügige Blogger-Akkreditierung, Foto- und Dreh-Genehmigungen auch für “Nicht-Profis” sowie klare Verschlagwortungen (“Hashtags”) für Social Networks. Und das Wichtigste: Veranstalter sollten Anerkennung zeigen durch das Weiterleiten (“Sharen”) dieser Inhalte über ihre eigenen Accounts. Sharing means caring.