Weltempfang

Das Herz der Messe beginnt zu schlagen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Weltempfang auf der Frankfurter Buchmesse hat dieses Jahr den Schwerpunkt Afrika. boersenblatt.net war bei der Auftaktveranstaltung dabei.
Messedirektor Jürgen Boos bezeichnete den Weltempfang in Halle 5 als das Herz der Buchmesse. Mit der Eröffnung des Veranstaltungsreigens in der Halle sollen die ganze Woche "vorhandene Bilder gestört" und Austausch, Einsichten und Akzeptanz gefördert werden.

In diese Kerbe schlug auch Anna Prinz (Auswärtiges Amt): Der Weltempfang sei ein Ort, an dem relevante Bücher und Ideen aus der Ferne aufgefunden werden könnten. Sie verwies auch auf die Gemeinschaftsstände, die vom Auswärtigen Amt als Kooperationspartner gefördert werden: Die Deutschen Verlage sind ebenso gerne zu Gast im Ausland, wie sie Besuch aus der Ferne empfangen. Darauf verweist auch der Auftritt Neuseelands als Gastland – kein Land dieser Erde liegt so weit von Deutschland entfernt wie das Heimatland der Kiwis.

Rund 20 Veranstaltungen zum Thema Afrika stehen auf dem Programm des Weltempfangs. Aber auch andere, spannende Veranstaltungen zum Weltgeschehen gibt es in der Halle der internationalen Verlage: Übersetzerworkshops, die Frage, warum türkischstämmige Autoren in Deutschland hierzulande so unterrepräsentiert sind und viel Weiteres gibt es zu Entdecken. Das Programm liegt in Halle 5 aus und gibt es online hier.

Zur Eröffnung des Weltempfangs brachte Chirikure Chirikure (Zimbabwe) mit emotionalen Texten das Publikum zum Klatschen. Begleitet wurde er von Joram Tarusarira auf der Mbira – eine Art Lamellophon aus Zimbabwe - bei dem Metallzungen angeschlagen werden. So entstand ein rhythmischer und mitreißender Sprechgesang mit hintergründigen Botschaften.

boersenblatt.net wollte von Chirikure Chirikure wissen, inwiefern er sich als politischer Autor versteht. "Politik und soziale Erfahrungen lassen sich nicht voneinander trennen", so der afrikanische Poet. Die Kunst sei für ihn ein Ventil und eine Möglichkeit, sich mitzuteilen. "Durch die Kunst kann ich lernen zu verstehen und in einen Dialog eintreten. Das ist wichtig, denn in meiner Heimat Zimbabwe gibt es große Veränderungen seit dem Ende der Kolonialzeit." Seine Kunst, so Chirikure Chirikure, habe das Ziel zu Liebe und Frieden zu führen.

Wer mehr über afrikanische Literatur erfahren möchte, für den wird sich auf im Januar die Reise nach Frankfurt lohnen. Dann veranstaltet die litprom im Frankfurter Literaturhaus ein Symposium zum Schwerpunkt nach Vorlage der Arabischen Literaturtagen Anfang des Jahres.