- Regionale Zeitungen seien wesentlich häufiger bereit, einem Verlag die Erlaubnis zur kostenfreien Verwendung von Zitaten aus Rezensionen zu erteilen.
Der zweite Tipp betrifft die Bekämpfung von Internetpiraterie: "Wir Rechteinhaber müssen leider einen Teil der Aufgaben der Staatsanwaltschaft erledigen", zeigte Sprang an konkreten erfolgreichen Verfahren des Börsenvereins auf. Diese Verfahren dauerten aber lange und seien mit hohen Kosten verbunden. Die Frage sei daher, wie hoch für einen Verlag der inidividuelle Leidensdruck beim Thema sei.
- Verlagen, denen das Thema Internetpiraterie unter den Fingernägeln brenne, riet er, in die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen) einzutreten. Die Non-Profit-Organisation, die Verfahren im Fall von Urheberrechtsverletzungen vorbereitet, wird vor allem von der Filmindustrie finanziert. So erhielte die Verfolgung von Internetpiraten mehr Schlagkraft
Abschluss der Veranstaltung war die Bekanntgabe des neuen Vorstands des Arbeitskreises:
- Annette Beetz (Gräfe und Unzer)und Nadja Kneissler (Delius Klasing Verlag) verlassen den Vorstand
- Julia Graff (Hädecke Verlag) verbleibt im Vorstand, sie führt die Arbeit gemeinsam mit
- Christof Klocker (Verlagsleitung GU)
- und Monika Schnitzler (Programmchefin Dorling Kindersley) fort, die die Arbeitskreis-Troika komplett machen
Weitere Vorträge der Tagung des Arbeitskreises Ratgeberverlage:
Branchenblogger Leander Wattig ("Ich mach' was mit Büchern") präsentierte Best-Practice Beispiele aus der Welt des Social Media: Von witzigen Verlagsauftritten, Crowdfunding-Aktionen und professionellen Social-Media-Konzepten wird auch bei der Verleihung seines Virenschleuder-Preises die Rede sein.
Termin: Freitag, 12. Oktober Halle 4.0 A1 3000; Hot Spot Publishing Services, 18 bis 21 Uhr).
Michael Kokoscha stellte Vor- und Nachteile derzeitiger App- und E-Book-Formate aus Sicht der Verlage vor:
- Er kam zu dem Schluss, dass epub.3 (nach einem Jahr der Entwicklung) zwar das Fomat der Zukunft sei, aber nach wie vor die Lesegeräte für das Format fehlten, mit dem multimediale Inhalte aufbereitet werden können.
- Kokoscha riet den Arbeitskreisteilnehmern, vorerst auf DTP-Plugins zu setzen, die Verlage günstig selbst herstellen können (Vorteil: Workflow kompatibel zum DTP)
- Die Anpassung an verschiedene Geräte (unterschiedliche Bildschirmgrößen v.a. bei Android-Tablets) die Möglichkeit von "Kiosk-Apps" seien so gegeben
Ein weiteres Thema war ein wichtiges Arbeitsmittel der Ratgeberverlage:
Die Fokus-Ratgeberbestsellerliste, die dem Börsenblatt beiliegt, erscheint seit fünf Jahren. Bislang hatte sich von Verlagsseite nur Gräfe und Unzer an der Finanzierung beteiligt.
Ab 2013 beteiligen sich nun acht Verlage an den Kosten:
- Gräfe und Unzer
- Frech
- BLV
- Herder
- Kosmos
- Dorling Kindersley
- Random House und
- Dr. Oetker schultern die Produktionskosten der Liste gemeinsam
"Die Liste wird von den Buchhändlern als wichtiges Arbeitsmittel geschätzt und hat jede Berechtigung weiterzuleben", so die Meinung im Arbeitskreis.