Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse

Börsenverein: Buchpreisbindung ist Glücksfall für kulturelle Vielfalt

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Vor zehn Jahren wurde in Deutschland die Buchpreisbindung gesetzlich verankert. Am 11. Oktober, dem Messedonnerstag diskutieren Hartmut Jedicke, Carel Halff (Foto) und Stephanie Pautke über das Jubiläum und das aktuelle Verfahren der Europäischen Union um ein behauptetes Kartell beim Vertrieb elektronischer Bücher.

Die Buchpreisbindung schreibt fest, dass ein Buch überall in Deutschland zum selben Preis verkauft wird. „Kultur lebt von der Vielfalt, vom Exzentrischen, Provokativen. Das entsteht in den Nischen des Kulturbetriebs. Es gibt in Deutschland viele große und kleine Verlage und eine große Anzahl von Buchhandlungen, die auch das weniger marktkonforme befördern. Wenn es die Buchpreisbindung nicht gäbe, würde sich eine monotone Bestsellerkultur  ausbreiten, mit der Länder ohne Preisbindung heute schon leben müssen“, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Wer das Buch allein den Gesetzen des Marktes unterordnet, der liefert letztlich auch die Inhalte den Marktgesetzen aus.“  

Das Jubiläum und das aktuelle Verfahren der Europäischen Union um ein behauptetes Kartell beim Vertrieb elektronischer Bücher nimmt der Börsenverein zum Anlass, auf der Frankfurter Buchmesse über die Buchpreisbindung in Europa zu diskutieren. Wer bestimmt künftig in Europa, wie viel ein E-Book kostet? Der Verlag, der stationäre Buchhändler, Apple oder Amazon?

Unter dem Titel „Zehn Jahre gesetzliche Buchpreisbindung in Deutschland - ein Erfolgsmodell auch für E-Books“ äußern sich Hartmut Jedicke (Geschäftsführer der Bonnier Media Deutschland GmbH), Carel Halff (Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Weltbild GmbhH) und Dr. Stephanie Pautke (Rechtsanwältin, Commeo LLP), was das EU-Verfahren für den Handel mit E-Books national und international bedeutet, warum die in Deutschland seit 2002 gesetzlich verankerte Buchpreisbindung trotzdem gilt und warum das ein Glücksfall für die Bücherlandschaft ist.  

Das Gesetz zur Buchpreisbindung in Deutschland ist am 1. Oktober 2002 in Kraft getreten, bis dahin war die Preisbindung von Büchern und Fachzeitschriften bereits mehr als 100 Jahre in Deutschland über das Sammelreverssystem vertraglich geregelt.

Veranstalung: 

„Zehn Jahre gesetzliche Buchpreisbindung in Deutschland - ein Erfolgsmodell auch für E-Books“ Moderation: Dr. Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Donnerstag, 11.10.2012, 10 Uhr, Halle 4.C, Raum Consens.