E-Book-Dienstleister

"Wir wollen mittelständischen Verlagen einen Marktzugang verschaffen"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Im thüringischen Rudolstadt hat das Digital-Unternehmen Zeilenwert seinen Betrieb aufgenommen – mit einem umfassenden Portfolio an Dienstleis­tungen rund um das E-Book. Boersenblatt.net sprach mit Mitgründer und CEO Thorsten Schreiber. Mehr zum Thema digitale Medien lesen Sie ab morgen im Börsenblatt Extra E-Book & Neue Medien.

Mit Zeilenwert betritt ein neuer Dienstleister die inzwischen gut bevölkerte E-Book-Szene. Was wollen Sie anders machen als die Konkurrenz?
Wir setzen unseren Fokus auf kleine, mittelständische Verlage, die nicht über die Möglichkeit verfügen, im eigenen Haus eine E-Book-Produktion aufzubauen. Ihnen wollen wir einen Marktzugang verschaffen. Um dies zu erreichen, bieten wir unseren Kunden – zur Zeit sind das schon 70 Verlage – ein Rundum-Sorglos-Paket von der Konvertierung über die Auslieferung bis zur Abrechnung.

Aber gibt es nicht schon andere Unternehmen, die einen ähnlichen Service bieten?
Zweifellos, aber wir glauben, dass auf dem Markt für drei bis vier Unternehmen dieser Art Platz ist. Zudem bieten wir den Verlagen gute Konditionen. So berechnen wir beispielsweise nicht die Konvertierung der Titel. Wir verdienen erst dann, wenn der Kunde mit seinen E-Books Umsatz erzielt. Insoweit tragen wir das unternehmerische Risiko des Kunden mit. Bei der Produktion der E-Books haben wir einen hohen Qualitätsanspruch: Wir testen jedes Buch auf jedem Gerät. Denn von "customer satisfaction" kann bei E-Books noch keine Rede sein.

Wer hatte die Idee zur Firmengründung, und wie haben Sie Ihr Team zusammengestellt?
Das Gründerteam – Sebastian Lübcke, Michael Freiherr von Lützow und ich – kennt sich aus anderen beruflichen Zusammenhängen. Wir haben vor zwei Jahren begonnen, E-Book- und Hörbuch-Apps zu entwickeln. Daraus hat sich dann in einer Art Feierabendprojekt eine Beratungstätigkeit für Verlage entwickelt, die dann schließlich zur Unternehmensgründung führte. Um alle Kundenwünsche erfüllen zu können, haben wir Spezialisten aus allen Bereichen rekrutiert: Volljuristen, Informatiker, Betriebswirte, Kaufmänner und Mediengestalter.

Woher stammt das Startkapital?
Das Gründertrio ist als Gesellschafter eingestiegen, und wir konnten einen Teil durch private Investoren finanzieren, die durch die BMT– Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH – vertreten werden.

In welchen Regionen konnten Sie bisher Verlagskunden gewinnen?
Die meisten Unternehmen, für die wir arbeiten, kommen derzeit aus der Region, aber es sind auch Verlage aus Berlin, München oder Stralsund dabei. Bei der Kundenakquisition liegen wir im Plan.